Dieser Film handelt von der voraussagbaren Story eines grimmig ausschauenden keltischen Königs, der wieder auf seinen Thron zurück wollte, der aber von einem akzentfrei deutsch sprechendem Drachen mit einem unerschöpflichem Vorrat an brennendem Kerosin bewacht wurde. Wovon dieser Drache mit den Piranyazähnen sich eigentlich ernährte, wurde nicht erklärt. Er schlummerte unter einem riesigen Berg an Münzen und wertvollen Metallen in einer Kaverne mit einem Geheimzugang, der natürlich von den sieben Zwergen mit den deformierten Latexgesichtern im Mondesschein gefunden wurde. Bevor sie auf den Drachen stießen, mussten sie durch einen finsteren Wald dahinschreiten, eifrig aggressive Riesenspinnen überwinden, die blonden Elfen mit ihren formschönen Schallohren überlisten und versteckt unter stinkendem Süßwasserfisch ein Slumdorf errreichen, deren heruntergekommene Bewohner alten Zeiten nachträumten bis auf einen einsamen Rebell, der eine Messerspitze Aufmüpfigkeit gegenüber der gichtgeplagten Obrigkeit zeigte.
Eine zart angedeutete Liebesgeschichte zwischen einer sommersprossigen Elfen und einem pfeilverletzten Zwerg mit einem Hang von Witz mündete nicht in einem innigen Kuss, vielmehr wurde der verletzte Zwerg von ihre mit heilwirksamen Kräutern aus dem Schweinetrog versorgt. Abgesehen von dieser kolibakterienverseuchten Wunderheilung wurde alle bekannten biologischen und vor allem physikalischen Gesetze von den Schauspielern aufgehoben. Die moderne Computeranimation machte es möglich. Sogar der Drache überstand eine Vergoldung aus brodelnden Gold, das er zuvor in einem plötzlich vorhandenen Hochofen dank seines heißen Atems verflüssigt hatte. Jeder Stahlkocher im Ruhrgebiet hätte seine wahre Freude an einem solchen Biest. Wieso der Drache ohne Brandblasen im Maul diese Prozedur überstand, konnte man auch der Nahaufnahme nicht entnehmen.
Der Film wurde streckenweise mit deutschen Untertiteln versehen, da die Sprache der Orks und Elfen allgemein beim Publikum nicht verständlich war. Die Geräuschkulisse war eine wahre Fundgrube unterschiedlichster Laute untermalt mit Schlurfen, Blasen, Sabbern und Darmgeräuschen nach dem Genuss von Rizinusöl. Da haben sich die Akustiker richtig Mühe gegeben, die Sprechmelodie so zu verlangsamen, dass man gerade noch wach blieb. Und weil das ihnen einen solchen Spaß machte, wurde das Trommelfell der Zuschauer bis zum Schluss durch eine düstere Musik gefordert.
Der Hobbit setzte fortwährend sein dümmstes Gesicht auf und brachte die Zuschauer immerhin eine Minute zum Lachen.
Der langbärtige Zauberer klopfte mit seinem Stab irgendwo in einer Steroporhöhle auf den Boden und erzeugte sichtbar gemachte Schallwellen, die sich immerhin an die physikalische Struktur von Wellen hielten. Welche Aufgabe er eigentlich hatte, kam nicht klar raus oder ging unter in dem Gewirr überzeichneter Nebenfiguren.
Für Feinschmecker tauchten immer zur rechten Zeit mit striemigen Narben überzogene Kannibalen auf, die auch mutierte Wölfe dabei hatten, die schauerlich heulten und knurrten und sogar als Reittiere dienten, eine völlig eigene Art aus der Werkstatt der Evolution. Damit auch der Werwolf noch ins Spiel kam, wurde doch die Metamorphose eines solchen Tieres in einen tumben Menschen mit Restbehaarung gezeigt.
Ach so, damit der plumpfüßige Hobbit mit seinen beschränkten Fähigkeiten seine Aufgabe in dem Film ableisten konnte, hatte er ständig einen überdimensionalen goldenen Ehering in der Hand, den er bei passender Gelegenheit an den Finger steckte und sich ein wenig unsichtbar machte, aber ohne Tarnkappe, was ganz praktisch war. Das führte dazu, dass der flinke Drache ihn zwar gut mit seiner dampfenden Nase erschnüffeln konnte, ihn aber nicht sah, was auch daran lag, dass sich weder der Hobbit noch die anderen Zwerge und sonstigen Handelnden vom Beginn bis zum Ende des Films gewaschen hatten und das trotz großer kämpferischer Anstrengungen. Das Geschnaufe der Kreaturen in voller Phonstärke hatten den Ohren der Zuschauer schon nicht geschmeichelt. Glücklicherweise wurden ihnen die Ausdünstungen der beteiligten Handlungsträger erspart.
Wie sich das für einen kommerziellen Film gehört, wurde das Ende offen gelassen, damit man in der Fortsetzung die Flammerwerfereinsetze des Drachens und das Endzeitgemetzele der Zwerge und der Dorfbewohner ansehen könnte nur noch schlimmer und entsetzlicher.
Alles in allem war "der Hobbit" für mich kein Filmgenuss, eher eine Zumutung an Ästhetik und Vernunft.