Entwicklung (Euralinga)

Meine Plansprache formuliere ich zurzeit aus und orientiere mich dabei an der "Vorarbeit" eines Esperanto-Kurses. So kann ich einen schönen Vergleich zwischen den beiden Sprachen herstellen. Das wird im Laufe der Zeit zu einer vollständigen Grammatik und einem erweiterten Wortschatz führen. Es sind manche Parallelen der beiden Sprachen erkennbar, doch finde ich Euralinga "moderner" und "geschmeidiger" als Esperanto. Sie wirkt natürlicher.

 

Als ich Latein auf dem Gymnasium erlernte, war das eine völlig fremde Welt für mich. Niemand aus meiner Verwandtschaft konnte Latein, sie waren keine Akademiker. Es wurde, als ich klein war, noch in der Kirche verwendet, verschwand dann aber aufgrund eines Konzils in Rom. Die katholische Kirche hatte sich nationalistisch vereinnahmen lassen wie ihre große Konkurrentin, die protestantische Kirche. Die Gläubigen sollten alles in ihrer Nationalsprache verstehen können. Dabei war den Verantwortlichen aber entgangen, dass Religionen besser funktionieren, wenn das gemeine Volk, der Laie, die liturgischen Handlungen nicht versteht, aber das ist ein anderes Thema. über das Latein wurde während meiner Schulzeit immer gelästert, weil es nicht gesprochen würde und es niemand bräuchte. Ich gewann aber den Eindruck, dass durch diese Sprache das Verstehen von Sprache mehr gefördert wird als durch irgendeine ihrer romanischen Tochtersprachen, die aufgrund der germanischen Eroberungszüge entstanden sind. Das Lehrbuch auf der linken Seite des Fotos stammt aus dem Jahre 1972. Es war ein treuer Begleiter bei meinen Studien zur Schaffung einer neuen europäischen Sprache. Europa ist ohne den sprachlichen Einfluss der Römer undenkbar. Hätte der Germane Arminius nicht die römische Legion unter der Führung des Varus hinterhältig besiegt, wäre die deutsche Geschichte ganz anders verlaufen, etwa wie in Frankreich. Dann würden wir auch eine romanische Sprache sprechen. Die deutsche Sprache ist praktisch ein Müllhaufen der Geschichte, voll mit der (notwendigen) Übernahme fremder, also nicht germanischer Wörter, angereichert mit grammatikalischen Entlehnungen aus dem Lateinischen. Unsere Vorfahren hatten nicht das sprachliche Niveau der Römer, die wiederum von den Trojanern, und diese von den orientalischen Völkern beeinflusst waren. Die Germanen waren schlichte Gemüter, wie sie schon Tacitus beschrieben hatte, eher Wilde, wie es 2000 Jahre später die Nationalsozialisten bewiesen haben, ohne große intellektuelle Ansprüche. Wer als Deutscher gebildet sein will, muss notgedrungen die entsprechenden Begriffe aus dem Lateinischen oder Griechischen benutzen. Mit plumpen Versuchen einer Eindeutschung käme er nicht weiter. Das klänge dann doch zu doof. Oft gibt es auch keine germanischen Äquivalente. Ich halte die deutsche Sprache nicht für zukunftsträchtig. Deshalb fußt meine Plansprache auf dem Lateinischen und den romanischen Sprachen.

Ich habe mich hingesetzt und an meiner Plansprache weiter gearbeitet. Dabei habe ich mich vom Altgriechischen und Lateinischen inspirieren lassen. Meine Mühen mit der altgriechischen Grammatik sollen ja nicht vergeblich gewesen sein. Nur habe ich die Unlogiken, Redundanzen und Mehrdeutigkeiten des Griechischen vermieden. Was dabei rausgekommen ist, können die Sprachliebhaber unter euch anschauen. Die Begriffe erkläre ich jetzt nicht. Auf alle Fälle ist meine Sprache in seiner Ausdrucksweise sehr differenziert und man kann feine Nuancen ausdrücken, wozu im Deutschen lange Erklärungen nötig wären. Ich habe sie in den Fokus meiner Sprache gestellt. Es ist nämlich etwas anderes, ob man mit Adverbien oder periphrastischen Ausdrücken seine Gedanken formuliert oder ob die Morphologie sie schon anbietet. Es wäre natürlich auch möglich, auf möglichst simplen Niveau eine Plansprache zu kreieren. Der Intellekt wird von komplexeren Strukturen eher gefördert. Meine Sprache soll ja, dass das Volk, das bisher von der Bildung quasi ausgeschlossen ist, u.a. eben wegen der enormen Sprachbarriere im Deutschen, schneller Anschluss an den wissenschaftlichen Wortschatz findet und Bildungswilligen auch ein Studium und humanistische Bildung ermöglicht. Die engen Grenzen der bürgerlichen Gesellschaft können damit gesprengt und eine sozialistische Gesellschaft der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit geschaffen werden. Ich bitte zu beachten, dass hinter dem Begriff Sozialismus etwas anderes als hinter dem Begriff Kommunismus steckt, die beide wegen Karl Marx falscher Geschichtsauffassung oft in einem Atemzug genannt werden, aber doch völlig verschieden sind. Nähere Informationen kann sich jeder Interessierte aus entsprechenden Artikeln im Internet holen. Er braucht dazu kein Soziologiestudium.

Bei mir gibt es keinen Stillstand. Wenn ich Zeit finde, entwickle ich meine Eura-Plansprache weiter. Heute habe ich das Tempussystem in einer Übersicht dargestellt, das schon ziemlich komplex geworden ist. Die Anregungen dazu habe ich der rekonstruierten indoeuropäischen Sprache und dem Altgriechischen entnommen. Alles, was ihr im Foto seht, gibt es auch in natürlichen Sprachen. Schon unsere Vorfahren vor 6000 Jahren hatten eine hoch entwickelte Sprache, deren Morphologie teilweise schon verdunkelt war, wie das so schön in den Lehrbüchern steht. Das bedeutet, ihre Sprache war nicht ursprünglich, sondern schon das Endprodukt von älteren Vorsprachen. Wie diese ausformuliert waren, darüber lässt sich nur spekulieren. Schriftliche Quellen dazu fehlen. In meiner Sprache habe ich aus den „Unschärfen“ der alten indoeuropäischen Sprache ein System phonetisch differenzierter und semantisch klarer Kategorien, also ein sehr kompaktes Tempussystem, geschaffen, mit dem sich gut arbeiten lässt. Im Gegensatz zu natürlichen Sprachen kann ich eindeutig die jeweiligen Bedeutungen definieren, damit die Sprecher nicht erst rätseln müssen, was denn gemeint ist.

Plansprache und kein Ende. Ich kann niemandem raten, Jahrzehnte in ein Projekt zu stecken, dessen Realisation unsicher ist. Es ist mir klar geworden, dass es in den nächsten Jahren fertig werden muss, schließlich ist meine Lebenszeit begrenzt. Außerdem möchte ich noch mehr Mathematik machen und mich an deren abstrakte Strukturen erfreuen, was gewiss nicht jedermanns Geschmack ist. Die Mathematik wird auch in tausend Jahren so bestehen bleiben und die einmal bewiesenen Sätze sich nicht mehr ändern, ganz im Gegenteil zu Sprachen oder Religionen. Heute habe ich mehrere Seiten mit Präpositionen, Adverbien und Konjunktionen vollgeschrieben. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Die Begriffe sind einem Sprecher romanischer Sprachen nicht allzu fremd. Damit habe ich eine Kontinuität zwischen der alten indoeuropäischen Grundsprache und meiner Plansprache aufrechterhalten und ihre Ausdrucksmittel klar herausgestellt. Wer diese Sprache mal lernen sollte, wird das ebenfalls feststellen. Wo ich noch Arbeit reinstecken muss, ist der Wortschatz. Er ist nach meinem Empfinden noch nicht geordnet genug und zu sehr nach meinem persönlichen Geschmack zusammengestellt. Ich werde deshalb noch einige linguistische Seminare besuchen.

Ein schönes Buch von John Harris handelt über den lateinischen und griechischen Wortschatz im Englischen und wie sich die romanischen Sprachen entwickelt haben. Der Professor schreibt, wie schwer es native Englischsprachige mit der Grammatik der antiken Sprachen haben. Deutschsprachige sind hier klar im Vorteil. Es wird deutlich, wie eng verwandt Lateinisch und Griechisch vor der klassischen Periode gewesen waren. Durch entscheidende Lautveränderungen hatten sie sich dann voneinander entfernt. Sprachen sind immer im Fluss. Es gibt Verdrängungen, Überschichtungen, Vermischungen, staatliche Reformen. Erstaunlich sind die kreativen Gedanken in den alten Sprachen, die nur partikulär in den heutigen Sprachen erhalten sind. Wenn ich mir anschaue, wie Plansprachler ihre Sprachen konstruieren, stelle ich entweder eine Tendenz zu einer unerträglichen Primitivierung oder zu einer unsinnigen Verkomplifizierung fest. Aus den Ausführungen lässt sich schlussfolgern, dass linguistisches Material verarbeitet wird, das dann je nach persönlichem Geschmack vermischt wird. Wer das mit eigenen Augen gesehen, wird wissen, von was ich spreche. Solche Plansprachler bleiben in den Startlöchern stecken. Ich überfliege ihre Machwerke nur noch. Mehr Chancen hätte das Esperanto, das sich bei näherer Analyse jedoch als durchaus unbrauchbar entpuppt. Eine weitere Plansprache wie das Interlingua stützt sich zu sehr auf vorgefundenen Strukturen der romanischen Sprachen und macht das Erlernen unnötig schwieriger als beim Esperanto. Mit Sprechern darüber zu diskutieren lohnt nicht der Mühe. Sie sind häufig so vernarrt wie Religionsanhänger. Der Glaube ersetzt fundiertes Wissen. Komme ich auf das vorgestellte Buch zurück. Es enthält auch Übersetzungsübungen mit vorklassischen Endungen und Lösungen. Es macht mir wirklich Spaß, mit den alten Sprachen zu arbeiten.

Um eine ausgereifte Plansprache zu entwickeln, braucht man definitiv linguistische Vorarbeiten, die man dann nach den eigenen Vorstellungen benutzen kann. In den europäischen Sprachen gibt es eine Fülle von Denkmustern, die Tätigkeiten und Handlungen näher beschreiben können, die Aktionsarten. Besonders in den slawischen Sprachen sind sie voll entfaltet. Nicht umsonst gilt die russische Literatur als hervorragend. Vieles davon lässt sich nur umständlich ins Deutsche übertragen. Die Slawen haben ein besseres sprachliches Ausdrucksvermögen als die Deutschen, weshalb die Bezeichnung „Volk der Dichter und Denker“ nicht stimmen kann. Das ist nur Propaganda. Ich habe aus der Fülle der vorhandenen Aktionsarten eine genügende Auswahl getroffen, die noch überschaubar ist und für zukünftige Schriftsteller viel sprachliches Material bietet, ihre Gedanken auszudrücken.

Auch kurz vorm Jahresende beschäftige ich mich mit meiner Plansprache, ein Thema ohne Ende. Haha. Irgendetwas zusammenzustoppeln ist sehr leicht. Das habe ich in einer Facebook-Gruppe selbst erlebt. So viel Ignoranz an sprachlicher Sensibilität oder Ästhetik habe ich noch nicht erlebt. Ich konnte die Spinnereien der Teilnehmer nicht mehr ertragen und habe mich abgemeldet. Eine Sprache ist mehr als eine willkürliche Aneinanderreihung von Lauten. An ihr sind Millionen von kreativen Köpfen beteiligt, die ihre Muttersprache formen. Jede Generation fügt etwas Neues hinzu oder schleift überflüssige grammatische Formen ab. Das kann nicht unbedingt zum Besseren führen, wie jeder Französischlerner bald feststellt. Dort gibt es eine stark historische Schrift, während das gesprochene Französisch sehr viele Homophone aufweist. Nur im Satzzusammenhang lässt sich der gemeinte Sinn eines Wortes erkennen. Würde man es rein phonetisch schreiben, würde man sich wundern und fragen, was für eine Sprache das sei. Im Italienischen ist das anders, obwohl es sich vom Schriftbild her stark vom Lateinischen entfernt hat. Seinen Klang mag ich. Er ist viel besser als im nüchternen Lateinischen. Meine Plansprache habe ich mit italienischen Mustersätzen abgeglichen, um dieses Klangwunder nachzuahmen. Zumindest in der Konsonantenvokalstruktur gibt es Ähnlichkeiten. Der Klang ist aber etwas anders. Die Wortlänge in meiner Sprache ist im Allgemeinen kürzer als im Italienischen. Auch durch die wohldefinierten Endungen ergibt sich ein anderer Klangkörper. Italienisch tobt sich sich hingegen in redundanten Silben aus. Meine Sprache würde aber als romanische Sprache identifiziert und zumindest anhand von existierenden romanischen Wörtern verstanden. Sie müsste allerdings wie jede andere Fremdsprache erlernt werden. Sprecher romanischer Sprachen hätten einen deutlichen Vorteil.

Jetzt habe ich in meiner Plansprache gelöst, wie der Sprecher auch verzwickte Aussagen formulieren kann. Es handelt sich um solche grammatische Kategorien wie der Dubitativus, Potentialis, Optativ, Irrealis und dergleichen, also alles für den linguistischen Laien unverständliche Begriffe, die er jedoch automatisch in seiner Muttersprache richtig anwendet. Ich habe mich nicht an meiner deutschen Muttersprache orientiert, sondern am Griechischen, das ich da „verbessert“ habe, wo es nicht eindeutig war. Wer Altgriechisch lernt, muss sich auf ein Sammelsurium von funktional überbestimmten Endungen einstellen, was ein Graus ist. Ich kann so etwas nicht leiden. Natürliche Sprachen tendieren dazu, sich immer weiter anzureichern und immer mehr logische Sprünge einzubauen oder sie geben grammatische Eigenheiten auf und minimalisieren die Ausdrucksmöglichkeiten der Sprecher. Unter diesem Gesichtspunkt ist das moderne Englisch wirklich arm. Hier muss der Sprecher aus dem Satzzusammenhang den Sinn entnehmen. Grammatische Formen werden nur sparsam eingesetzt. Englisch würde ich als reine Gebrauchssprache ansehen. An die Ausdrucksmöglichkeiten des Griechischen reicht es nicht heran. Dafür ist einfach zu simpel strukturiert. Esperanto gehört auch dazu, das aber in manchen grammatischen Erscheinungen schwer zu verstehen ist. Für den reinen Gebrauch reicht es aber aus. Wenn es wirklich vom Volk gesprochen würde, würden so manche liebgewonnene morphologische Erscheinungen abgeschliffen, was den eingefleischten Esperantisten weh täte. Solche Endungen wie -ajn -ojn würden schnell aufgegeben. Sie tun ja den Ohren weh, auch der Zunge. Ich halte aber niemanden davon ab, diese Sprache zu lernen und anzuwenden. Ich hoffe, dass meine Sprache für die Sprecher ein Erlebnis wird und sie sich daran erfreuen, sich auf prägnante Art und Weise vielfältig und eindeutig ausdrücken zu können.

Ich glaube, ich habe etwas Seltsames geschaffen. Nachdem ich einen genügend großen Wortschatz für meine Plansprache erstellt hatte, bin ich an die Arbeit gegangen, diesen für die Übersetzung von Standardsätzen und von einigen lateinischen Sätze zu benutzen. Die Standardsätze mit den Begrüßungsfloskeln gefallen mir, jedoch der Prosatext ist gewöhnungsbedürftig. Die Eurolinga ist nicht lateinisch, sieht an manchen Stellen zwar danach aus, aber ist doch sehr verschieden in der Grammatik. Die Schrift sollte dem europäischen Leser bekannt sein. Der Akzent auf den Vokalen kennzeichnet die Länge des betreffenden Vokals. Das "c" wird immer "k" gesprochen. Ansonsten müsste die Aussprache der übrigen Buchstaben klar sein. Ach so, die Buchstabenkombination "jh" symbolisiert das französische "j". Das muss man lernen. Ich will hier nicht näher auf die Grammatik eingehen. Dazu wird es noch ein Buch geben. Wer Latein gelernt hat, kann die Unterschiede beider Sprachen nachvollziehen, siehe das Foto. Jedenfalls ist Eurolinga viel einfacher zu bilden und schneller zu verstehen. Beim Lateinischen muss man ja ein Hirnakrobat sein. Das ist bei meiner Sprache unnötig. Man kann sich in ihr noch nuancierter als im guten alten Latein ausdrücken. Pate dafür hat das Altgriechische gestanden. Das kann ich hier in der Kürze nicht darstellen. Jedoch kann ich jedem versprechen, der diese Sprache einmal lernen sollte, er / sie wird ein Sprachinstrument vorfinden, mit dem er / sie jonglieren kann. Das geht noch hinaus über die beiden klassischen Sprachen. Das lästige "er / sie" habe ich abgeschafft. Das ging mir auf die Nerven. Dafür gibt es nun das "lo" (er / sie), versus "il" (er) und "el" (sie). Es wird noch länger dauern, bis ich meine Plansprache für die Allgemeinheit freigeben kann, Ich arbeite noch an ihr. Auf dem Foto seht ihr eine Kostprobe. Guten Appetit.

 

Auch natürliche Sprache in Europa können seltsam aussehen. Das ist mir bewusst geworden, als ich einige altgriechische Sätze aus dem Gorgias von Platon in meine Sprache übersetzt habe. Die griechische Sprache sieht ja so fremd aus im Vergleich zum Lateinischen oder den romanischen Sprachen. Wenn nicht gerade griechische Fremdwörter im Text vorhanden sind, versteht man absolut nichts. Man muss diese Sprache richtig lernen. Es ist also leichter, eine Sprache zu übernehmen, deren Wortschatz irgendwie bekannt vorkommt. In der Eurolinga wimmelt es von lateinischen und romanischen Wörtern. Das ist eine ungeheure Hilfe beim Verstehen und Anwenden. Natürlich ist wie in jeder neu zu erlernenden Sprache Fleiß notwendig. Das ist auch beim Englischlernen so. Meine Sprache ist in der Lage, auch philosophische Texte wiederzugeben und zwar auf eine einfachere Art und Weise als im griechischen Original. Es funktioniert auch mit den furchtbar vielen Partikeln, die Platon in seinen Ausführungen gebraucht. Seine Dialoge wirken gekünstelt. Aber das soll uns nicht weiter stören. Die armen Griechischstudenten, die sich durch den Text wühlen müssen! Ich war einer davon. Mit der Eurolinga ginge das in einem Bruchteil der Zeit.

 

https://mathewelt.lima-city.de/

So, jetzt habe ich meine Plansprache Eurolinga in einer Website dargestellt. Sie ist noch im Aufbau und enthält nur das Nötigste. Ich arbeite am Wortschatz und werde laufend meine Website aktualisieren. Viel Spaß beim Wiedererkennen von Wörtern.

 

Wer sich nicht in einer Fremdsprache auskennt, kann wirkungsvoll seinen Zeigefinger benutzen und irgendetwas dazu sagen. Es genügt auch ein Gebabbel. In einem Laden weiß der Verkäufer dann, was der Kunde will. Zahlen können auch Analphabeten lesen. Da wird es keine Probleme geben.

Wir sind mit der Eurolinga über dieses Stadium hinaus und können dank unserer ausgebildeten Sprechorgane präzise unsere Wünsche ausdrücken.

Statt mit dem Zeigefinger vor dem Verkäufer herumzufuchteln sagen wir: "Vúm ha mascon." (Ich will diese Maske.)

vúm (ich will), ha (dies), masco (Maske), -on (Akkusativ Singular)

Ein pfiffiger Verkäufer könnte den Kunden fragen: "Vús dúa mascos?" (Willst du zwei Masken?") Das lästige "du" und "Sie" wie im Deutschen entfällt. Jeder ist ein "Du".

-s (du, Sie), vú (wollen), dúa (zwei), masco (Maske), -os Akkusativ Plural)

Der Kunde antwortet erfreut: "Vúm úna mascon i úna tropopanton."

vúm (ich will), úna (eins), masco (Maske), I (und), tropopanto (Windel = winden + Slip), -on (Akkusativ Singular)

Daraufhin wird der Verkäufer verwundert sein: "Ver, úna tropopanton?" (Wirklich, eine Windel?)

Und der Käufer lacht: "Nó, nia tropopanton, monu dúa mascos. So eba un ridíon." (Nein, keine Windel, nur zwei Masken. Es war ein Spaß.)

nó (nein), nia (kein), so (es), eba (war), un (ein), ridío (Spaß)

Zufrieden geht der Kunde nun nach Hause.

Das war also ein Dialog in Eurolinga. ihr habt bestimmt einige Wörter erkannt. Das soll auch so sein. Eine Plansprache sollte nur eine minimale Grammatik haben, ohne den historisch gewachsenen Ballast an mehrfach vorkommenden Morphemen mit gleicher Bedeutung oder einem unregelmäßigen Verbsystem. Beim Lernen der verschiedenen europäischen Sprachen hat mir das nie gefallen. Wie heißt ein bekanntes Motto? So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Wer kennt den Sisyphus aus der griechischen Mythologie? Den habe ich zwar nicht persönlich kennen gelernt, aber ich habe seinen Arbeitsplatz übernommen. Den habe ich auf meinem Teppich ausgebreitet und von oben betrachtet, quasi aus der Vogelperspektive. Nur bin ich kein Vogel, der fröhlich davon fliegen kann, sondern eine Haus-Ameise, die Wörter für den heimischen Bau sammelt. Eine neue Grammatik zu erfinden ist die Latte im Latte Macchiato, der Wortschatz ist dem Kaffee drumherum vergleichbar im Hektoliter-Volumen. Warum ich mir das alles antue, obwohl ich nicht zu den großen Kaffeetrinkern gehöre? Meine Plansprache ermöglicht es, eine neue klassenlose Gesellschaft nach dem Untergang der bürgerlichen Gesellschaft zu etablieren. Sie ist das Produkt einer stringenten und effizienten Formulierung eines neuen sprachlichen Kosmos, der sich von den historisch gewachsenen Sprachen abhebt. Wer sich mit meiner Sprache beschäftigt, wird es selbst bemerken. Sie ist schneller erlernbar als Englisch und in ihrem Wortschatz auch leichter überschaubar. Vor allem für wissenschaftlich Interessierte wird sie ein sehr brauchbares Hilfsmittel sein. Als Einsatzgebiet kann ich mir Länder in Afrika oder Asien vorstellen, deren Regierungen das Sprachenwirrwarr alter Stammessprachen überwinden wollen und einen modernen Staat mit einer breiten Bildung etablieren wollen. Dadurch könnten sie in zwei Generationen zu einem Staat mit großem Renommee aufsteigen. Mit einer gebildeten Bevölkerung könnten sie es dann mit Europa oder Amerika aufnehmen. Es liegt dann an ihnen, wie sie meine Sprache benennen. Eurolinga muss sie nicht heißen.

Wer kennt sie nicht, die Reiseführer mit ihren praktischen Redewendungen und Vokabellisten für den alltäglichen Gebrauch, sich in einem fremden Land zurückzufinden? Ich habe mir schon so viele in verschiedenen Sprachen angesehen und benutze sie als Einschlafhilfe. Die Scamerinnen und Golddigger aus ärmeren Ländern benutzen die ersten Seiten als Einstiegshilfe zum Ködern eines gestandenen deutschen Mannes und anschließend als Brieftaschenöffner, um ihm mit einer mitleidsvollen Geschichte eine hübsche Spende für sie oder ihre kranke Mutter oder Großmutter zu bewegen. Väter sind anscheinend bei ihnen nicht mehr vorhanden. Vielleicht sind sie am chronischen Geldmangel vorzeitig verschieden. Andere liebestolle Frauen wollen mittels ihrer so gewonnenen Sprachkenntnisse über Liebesschwüre aller Art und mannigfaltiger roter Herzenssendungen ihren schmerbäuchigen und in die Jahre gekommenen Adonissen ihre Liebesfähigkeiten in Aussicht stellen, was natürlich nur mit entsprechender materieller und finanzieller Grundlage in Deutschland ausgelebt werden könnte. Dass sie dabei keinerlei Skrupel haben, zeigen sie mit einem gläubigen Gottvertrauen in einen Bilderbuch-Jesus, der überall auf ihrem Facebook-Account zu sehen ist und freundlich und gütig herabblickt. Wie gut, dass es also Reiseführer gibt.

Für meine Plansprache habe ich andere Herausforderungen gesucht als die Lektüre von Reiseführern. Sie ist konzipiert für eine neue post-bourgeoise Gesellschaft anders als bei den braven Esperantisten, die sich eine Corona-Vollmaske aufs Gesicht schnallen und willfährig zu Hause bleiben wollen oder entsprechende Aufrufe in ihrer Sprache ihren Community-Mitgliedern machen. Wie schön, dass die Universität zu Köln für mich geeignete Vorlesungen und Seminare anbietet, die ich von zuhause per Internet-Video-Chat verfolgen kann. Als Vertiefung für meine Sprache hatte ich die Seminare Lateinische Sprachwissenschaft und Latein für Juristen gewählt. Während das erste Seminar von Dr. Frotscher sich mit der Herkunft des Lateinischen aus der indoeuropäischen Ursprache beschäftigt, werden im zweiten Seminar klassische lateinische Texte der römischen Rechtsgeschichte übersetzt und vom Dozenten Dr. Bonin ausführlich besprochen. Das wäre auch etwas für meinen Kollegen Dr. jur. Olivier Simon aus Frankreich. Ich finde das hochinteressant. Beim letzten Mal ging es um den Kampf der Plebejer gegen die Patrizier, die sich gerne als Unterdrücker betätigten. Die Plebejer wehrten sich, wie es von Gaius überliefert ist, mit vier "secessiones" (Zessionen), um ihre berechtigen Anliegen durchzusetzen. Bei der ersten Zession erreichten sie einen Sieg gegen die "Wucherer", die bei Nichtzurückzahlung von Krediten aus ihnen Sklaven machten. Die Gründe für die anderen Zessionen werden ausführlich noch in der nächsten Stunde besprochen.

Prima secessio propter impotentiam faeneratorum cum in sacrum montem plebs armata secessit.

(Die erste Zession geschah wegen der Unverschämtheit der Wucherer, als der Plebs bewaffnet auf den heiligen Berg zog.)

Ich habe den lateinischen Satz in meine Sprache übersetzt. Einige Wörter konnte ich direkt übernehmen, für andere musste ich geeignete Lehnübersetzungen wählen.

La úníma sedocedeo eba grazu del nófrenío del habóráli, átu ca la plebáro armáta sedocedeba ad epí la monto veula.

la (die), úníma (erste), sedocedeo (Zession), eba (war), grazu da (wegen), nófrenío (Zügellosigkeit), del (der = Genitiv) habóráli (Wucherer), átu ca (als), plebáro (Plebs), armáta (bewaffnet), sedocedeba (sich loslösen, abspalten), ad (zum) epí (auf), monto (Berg), veula (heilig)

Wer mit der Wortkomposition vertraut ist und die Simplexwörter kennt, wird den Sinn dieser Wörter leicht verstehen. Das kann ich hier nicht detailliert darstellen.

Solche lateinische Sätze zu übersetzen und sich mit der politischen Geschichte des alten Roms zu befassen, bringt einen großen Erkenntniswert. Es gab also schon vor 2500 Jahren heftige Auseinandersetzungen zwischen Herrschern und Beherrschten, die zumindest in der Anfangszeit des Römischen Reiches noch vom Volk (Plebs) erfolgreich geregelt werden konnten. Es hatte schlagkräftige "Argumente" in den Händen, wie man dem lateinischen Text entnehmen kann. Sie waren "armata" (bewaffnet). Gegen eine solche Schlagkraft kamen die unterlegenen Patrizier nicht an und mussten klein beigeben.

Eine neue Gesellschaft wird nicht automatisch entstehen, wie dies die frühen Sozialisten und Kommunisten des 19. Jahrhunderts behaupteten. Schließlich beseitigten sie gewaltsam über die Oktoberrevolution 1918 in Russland den Zarismus. Im alten Rom kamen politische Verbesserungen für das Volk über die Zessionen, dem "Streik" des Volkes, das seinen Dienst im Staat verweigerte. Historisch betrachtet gibt es also zwei Optionen für einen Wechsel der Gesellschaftsordnung, als den "Streik des Volkes" oder als Revolution. Dass essentielle Änderungen in der bürgerlichen Gesellschaft kommen werden und sie dadurch aufgehoben wird, ist unausweichlich. Nur das Wie und Wann, das lässt sich heute nicht prognostizieren.

Ich bin gespannt auf die nächsten juristischen Ausführungen.

Ich habe ernst gemacht, wie angekündigt. Sprache ist für jeden da, nicht nur für eine kleine Schicht der Gebildeten. Wenn ich die langen, verknoteten Sätze aus Fachbüchern oder philosophischen, juristischen oder sonstigen Werken sehe, wird mir übel. Ich habe mal ein schönes Beispiel rausgesucht:

"Sich nicht geschämt zu haben, dass sie sofort von mir widerlegt werden würden, sobald es sich zeigen würde, dass ich kein bisschen redegewandt bin, ... das schien mir ihre größte Unverschämtheit zu sein, es sei denn, dass diese Leute denjenigen redegewandt nennen, der die Wahrheit sagt."

Eine "tolle" deutsche Übersetzung eines altgriechischen Textes. Ich habe ihn stilistisch in vier Sätze umgeformt und mit den sprachlichen Mittel der Urésa ausgedrückt. Das Original habe ich anders strukturiert und nicht Wort für Wort übertragen, vielmehr den Sinn wiedergegeben. Das überflüssige Passiv habe ich als Aktiv wiedergegeben. In zukünftigen Büchern würden die Texte in einer bestimmten Form geschrieben und veröffentlicht, so dass ihr Inhalt schnell erfasst werden kann. Eine allgemeine Volksbildung ist nur mit einer neuen übersichtlich strukturierten Sprache und neuen Stilistik möglich.

Li na pudíasebai. (Sie schämten sich nicht.)

Esu aiba lia onfreníu megíma. (Das schien mir ihre größte Unverschämtheit zu sein.)

Réfundisam lis acutu, in curtu ca montrisam, ca ny em loquopota. (Ich würde sie sofort widerlegen, sobald sich zeigen würde, dass ich kein bisschen redegewandt bin.)

Abileu ca esa homi nomei loquopota hun, cu dice la veríun. (Es sei denn, dass diese Leute denjenigen redegewandt nennen, der die Wahrheit sagt.)

Wer eine romanische Sprache oder Latein kennt, hat gewiss einige Wörter oder Wortelemente wiedererkannt. Das ist beabsichtigt. Viel Spaß beim Erraten.

https://www.youtube.com/watch?v=-mClWmFTj7w&feature=share

Geschafft, der zweite Teil meines Videos über die Latina Nova ist fertig auf YouTube hochgeladen. Ich hatte große Probleme mit meinem Video Editor und habe viel Zeit verplempert, um eine schwarze Stelle im Video mit dem vorgesehenen Bild zu versehen. Warum der Film im Editor korrekt durchlief, im exportierten Video aber nicht, ist mir ein Rätsel. Jetzt habe ich noch einen kleinen Fehler entdeckt, oh Schreck, aber keine Lust mehr, diesen zu korrigieren. Sonst gibt es wohl möglich wieder einen Fehler woanders. Der Editor 2021 scheint wohl nicht ausgereift zu sein. Gerne würde ich richtige Filme drehen und editieren wie mein finnischer Cousin Timo Rühlmann, der Finn-Western dreht. So ein Video zu machen, ist viel einfacher als eine Plansprache zu entwickeln.

Dass ein gesellschaftlicher Wechsel notwendig ist, wird mir immer klarer. Die bürgerlichen Regierungen sind völlig kopflos und uneinsichtig, können nicht einmal adäquat auf eine Infektionskrankheit reagieren. Mit ihrer geballten Ignoranz werden sie das bürgerliche System zerstören und sich selbst zu Fall bringen.
Wir leben in einer spannenden Zeit.

Was ist Kreativität? Diese Frage stelle ich mir immer wieder bei der Erstellung eines geeigneten Wortschatzes für meine Plansprache. Das große Problem besteht darin, dass man in der eigenen Muttersprache gefangen ist wie in einem Spinnennetz. Sich daraus zu befreien und zu einer neuen Sichtweise zu gelangen ist sehr schwer. Mittlerweile nach vierzig Jahren finde ich immer neue Assoziationen zu den bestehenden Wörtern und kann deshalb auch neue Wortformen schaffen, die es im Deutschen oder den romanischen Sprachen so nicht gibt. Meine Beschäftigung mit der höheren Mathematik hilft dabei enorm. Außerdem lerne ich täglich ca. zwei Stunden mehrere sehr verschiedene Sprachen. Das bringt mein Gehirn auf Trab. Richtig kreativ kann man nur sein, wenn man jahrelang hart und ausdauernd dafür arbeitet. Das ist meine Erkenntnis. Auf dem Foto seht ihr meine „Geistesblitze“ für den Wortschatz, die ich dann in übersichtlichen Tabellen in meinen Schnellheftern übertrage. Es ist schon ein schöner Stapel geworden.

Es geht immer weiter, bis mein Ziel erreicht ist.

Es ist Zeit, innezuhalten und die eigene Arbeit zu reflektieren. Wozu Briefumschläge doch nütze sind. Ich habe darauf aufgelistet, was mir über bestimmte persönliche Verhaltensweisen eingefallen ist. Sie sind sehr real und können jeden betreffen. Im Deutschen gibt es dazu genügend Ausdrucksmöglichkeiten, die jedoch ziemlich lang sind. So richtige knackige und prägnante Wörter fehlen hier. In der Latina Nova, meiner Plansprache, habe ich nach Alternativen gesucht und gefunden. Ich benutze bestimmte Affixe, die ich hier nicht näher erläutern werde. Für Außenstehende klingen sie wie böhmische Dörfer, für den Sprecher sind sie jedoch klar und eindeutig. Ich konnte auch völlig neue Wörter bilden, die es so in keiner modernen Sprache gibt. Sie werden mal als Lehnwörter in andere Sprachen übergehen. Die Latina Nova ist für eine zukünftige Gesellschaft konzipiert und bleibt nicht auf dem bürgerlichen Niveau von heute stehen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wortschatz der Latina Nova. Doch liegt noch viel Arbeit vor mir. Darauf einen Cappuccino!

Schon wieder eine Stufe weiter gekommen mit meiner Plansprache. Heute habe ich ein übersichtliches Schema für die Konjugation erstellt. Damit lassen sich nicht nur beliebige Sätze, wie sie im Deutschen vorkommen, ausdrücken, sondern auch Konstrukte, die nur schwierig mit langen Umschreibungen ausgedrückt werden können. In der Latina Nova wird das eleganter sein. Es ist erstaunlich, dass Kleinkinder ohne irgendein Grammatikbuch jede beliebige Sprache lernen können. Ich gehe davon aus, dass sie auch mit meiner Plansprache spielend umgehen könnten.

Durch meine intensive Beschäftigung mit Sprache kann ich gewisse Rückschlüsse auf den Bildungsstand und den individuellen Erfahrungshorizont von Sprechern ziehen. Als Tipp gebe ich euch auf den Weg, wie man Facebook-Scammer anhand ihrer benutzten Formulierungen erkennen kann. Am einfachsten sind sie nach kurzer Kommunikation zu durchschauen, wenn mit haarsträubenden Argumenten darum bitten, den Messenger zu verlassen. Dadurch entgehen sie dem Risiko, vom Facebook-Team gesperrt zu werden. Achtet auf die Länge der benutzten Sätze. Wenn es hier eine auffallende Heterogenität zwischen langen und kurzen Sätzen gibt, werden vorgefertigte Textbausteine benutzt. Auch die dicht gedrängt hintereinander folgenden persönlichen Fragen, wie sie auf den ersten zwei Seiten eines Sprachführers zu finden sind, sollten misstrauisch machen. Am Schluss des Schmierentheaters stehen dann irgendwelche monetären Zuwendungen oder bestimmte berufliche / universitäre Hilfestellungen. Einfach nur widerlich!

Man braucht nur die Struktur und die heterogene Länge der benutzten Sätze analysieren, um misstrauisch zu werden. Es treten auch stilistische Unebenheiten auf, die nicht zueinander passen.

Es gibt auch andere Personen, die keine Scammer im klassischen Sinn sind, jedoch ihre wahren Absichten und Empfindungen verbergen. Ihr Sprachstil ist charakterisiert durch eine relative Wortarmut und eine verzögerte Antwortfrequenz. Wenn dann Entschuldigungen von ihrer Seite erfolgen, werden diese durch ihre Häufung entwertet, sind also gelogen. Ein starkes Indiz für Nichtinteresse ist auch, von wem die Schreibiniative ausgeht. Ist hier eine Disproportion zu beobachten, ist von einem Desinteresse desjenigen auszugehen, der nur reagiert. Wie ich dies beobachtet und getestet habe, verbergen gerne Frauen ihre wahren Gedanken. Sie kriegen es nicht fertigt, ein klarer Nein auszusprechen, wenn ihnen danach ist. Männer missinterpretieren deren Lavieren häufig.

Natürlich gibt es auch aufrichtige Bekanntschaften auf Facebook, was sich in ihrem beiderseitigen Sprachstil widerspiegelt.

In der neuen Gesellschaft sollte Ethik, höflicher Umgang und Wahrhaftigkeit gelehrt werden, damit auch die Damen lernen, ein klares Nein auszusprechen. In der Latina Nova gibt es dafür ein unmissverständliches Wort: Nó! Ich glaube, das brauche ich nicht übersetzen.

Die Evolution steht nicht still, weder mit dem ärgerlichen Corona-Virus noch bei meiner Sprachgestaltung. Das erste bereitet den Boden für weitreichende gesellschaftlichen Änderungen weltweit, die das Bürgertum gewiss so nicht will, das zweite ist ein sprachliches Werkzeug, um die neuen gesellschaftliche Strukturen ausformulieren zu können. Was zuerst im Geist ist kann sich dann materialisieren. Unbeirrt arbeite ich täglich an meiner Sprache, um einen genügend großen Wortschatz zu kompilieren. Wie ich festgestellt habe, hat sich meine Sprache zu etwas Neuem entwickelt, das aus den Kinderschuhen des Lateinischen und seiner Tochtersprachen entwachsen ist. Noch vor drei Monaten war sie erkennbar am Italienischen angelehnt. Heute jedoch, nach meiner Redaktion von alten Ausarbeitungen, entpuppt sich die Latina Nova als ein neuer Spross der romanischen Sprachen mit spezifischen Eigenschaften, die sie von den Geschwistern unterscheidet. An fast jedem Satz meiner gar nicht so alten Ausarbeitungen habe ich kleinere, aber auch größere Änderungen vorgenommen, die sich aus der Grammatik oder der Wortbildung ergaben.

Das hat mich zu der Erkenntnis geführt, dass es gar vorhersehbar ist, wie bestimmte Ziele tatsächlich erreicht werden, obwohl sie eigentlich zuvor klar definiert wurden. Winzige Bausteine können ein ganzes System umwerfen und seinen Charakter völlig ändern.

Zum Glück hat sich die Latina Nova noch nicht in einem Sprecherkreis etabliert, sonst würden sich womöglich unausgereifte Strukturen nicht mehr so leicht und schnell wie jetzt ändern lassen. Kreative Prozesse brauchen viel Zeit zum Reifen. Es nur schade, dass niemand meine Ausarbeitungen kritisch beäugt. Deshalb muss ich selber kritisch sein und meinen Geist anstrengen und mein musikalisches Verständnis in die Waagschale werfen. Ich habe die Befürchtung, dass meine Sprache später durch nachlässiges Sprechen in verschiedene Dialekte zerfällt, so dass sich die Menschen nur schwer verstehen können, gerade das, was ich überwinden wollte. Beim Zusammenprall zweier Vokale entsteht eine natürliche Spannung beim Sprechen. Welche Sandhi-Regeln hier gelten könnte, ist mir noch unklar. Sie könnten die Gefahr einer Dialektspaltung verringern.

Linguisten sind keine große Hilfe. Sie verstehen sich darauf, Sprachen zu analysieren, aber selbst eine halbwegs brauchbare zu schaffen, das fällt ihnen schwer. Ein Blick in die entsprechende Foren auf Facebook genügt, um die Bauchmuskeln zu reizen für einen Lachkrampf.

 

Meine Plansprache ist schon ziemlich fortgeschritten, auch wenn ich noch nicht mein Ziel mit dem riesigen Wortschatz aus dem dicken Buch von Professor Wahrig erreicht habe. Wenn ich weiterhin gesund bleibe und meine geistigen Kräfte noch reichen, dann wird es auch fertig. Es gilt immer noch der Spruch:

"Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" (Erich Honecker, 1912 -1994)

Auf die wirklich guten alten Werte des Sozialismus zu verzichten wäre eine Kapitulation vor der Bourgeoisie.

Ironie der Geschichte: In der DDR wurden die gleichen Fehler gemacht wie heute in der BRD im Jahre 2021: Entmündigung der Menschen, Verteufelung der Kritiker und staatliche Verfolgung, Einschränkung der Menschenrechte und eine verlogene Presse. Alles begründet mit gut klingenden und eingängigen Parolen.

Die Zukunft gehört einem freien Volk, dessen Angehörige über ihr Leben selber entscheiden können ohne Bevormundung und staatliche Zwangsmaßnahmen. Remember 1989!

Ich habe einen Spruch gefunden, der sich für die Übertragung in meine Plansprache eignet. Ihr könnt ihn direkt übersetzen, wenn ihr ins Vokabular schaut. Seine Struktur entspricht dem deutschen Satz. Man kann Wort für Wort übersetzen. Die wenigen Ausspracheregeln, wo ihr unsicher sein könntet, habe unten aufgelistet, ansonsten so sprechen, wie es da steht. Wenn man das "r" noch rollt und die Stimme kräftig anhebt, dann klingt diese Sprache besonders expressiv.

Eurésa:

"Sei dó plena homi in ha paiso, hi sei hyláta dé ulta arboleino, hu na e caduca cai rumpa cai sera perdume la mareos."

(Wörtlich: Es gibt - genügend - Menschen - in - dies - Land - die - sind - geschnitzt - aus - anderer - Holz - das - nicht - ist - morsch - und - brüchig - und - es wird - überstehen - die - Gezeiten.)

Chinésa:

ᚻᚨ ᚻᛁ ᚻᛃᛚ 木料 ᚻᚢ ᚢᚴᚨ 完阴 ᛖᛟᛋ.

("Es gibt noch genügend Menschen in diesem Land, die aus einem anderen Holz geschnitzt sind. Aus einem Holz, das noch nicht morsch und brüchig ist und das die Gezeiten überstehen wird." Zitat von Tim K. vom 16.04.2021)

Vokabular:

Die verwendeten Wörter sind dem Lateinischen und romanischen Sprachen entnommen. Hier und da gibt es auch altgriechische Einsprengsel (z.B. hyl-).

sei (es gibt)
dó plena (genügend)
homi (Menschen, homo = Mensch, Pluralendung -i)
in (in)
ha (dieser)
paiso (Land)
hi (die = Relativpronomen Nominativ Plural -i)
sei (sie sind)
hyláta (geschnitzt)
dé (aus)
ulta (anderer)
arboleino (Holz)
hu (das = Relativpronomen Nominativ Singular -u)
na (nicht)
e (ist)
caduca (morsch)
cai (und)
rumpa (brüchig)
sera (es wird = Futurpartikel)
perdume (überstehen)
la (bestimmter Artikel)
mareos (Gezeiten = Akkusativ Plural -eos)

Aussprache:

Akzentzeichen = langer Vokal
c [k]
s [scharfes s]
y [ü]

Betonung auf der vorletzten Silbe.

Wortbildung Eurésa und Esperanto

Trotz der Hitze in meinem Zimmer habe ich ein Video über die Wortbildung in Eurésa und Esperanto erstellt, bevor es hierin wieder über 30 Grad wird. Was ich in meinem Buch über die Plansprache Esperanto geschrieben und ggf. kritisiert habe, kommt als Auszug in dem Video vor. Wer meckert, der sollte das Kritisierte besser machen. Ich glaube, das konnte ich leisten. In der Gesellschaft wird sich das durchsetzen, was in einem bestimmten geschichtlichen Zeitfenster gebraucht wird. Ich bin gespannt, wie sich meine Sprache durchsetzen wird. Bislang wird sie nicht beachtet, was mich nicht wundert oder beeindruckt. Ich arbeite solange daran, bis ich ein gutes Produkt geschaffen habe.

Eurésa – Entwicklung aus dem Lateinischen

Eine Darstellung der Entwicklung der Plansprache Eurésa aus der klassisch lateinischen Grammatik. Mit Anmerkungen zur persönlichen Entwicklung im linguistischen Terrain und was Swahili mit den Deklinationen zu tun hat.

 

Video – Eurésa, Denkwelt

 

Ein Video über die Denkwelt in meiner Sprache, die über den engen europäischen Rahmen hinausgeht. Daran habe ich jahrzehntelang gearbeitet. Nehmt Zeit mit und denkt mal darüber nach, dass Hochtechnologie noch nicht mehr Menschlichkeit bedeutet. Viel Vergnügen.

 

Abschaffung der Klassensprache

Völker, die durch verschiedene Sprachen voneinander getrennt sind, können über eine gemeinsame Sprache zusammenfinden. Denn in jeder Sprache ist auch die Tradition eines Volkes verborgen. Sie ist das kollektive Gedächtnis eines Volkes. So entsteht aus den bisher getrennten, viel sprachigen, europäischen Völkern ein europäisches Volk.

Wenn es gelingt, die europäische Sprache erst als Amtssprache und dann als echte Volkssprache zu etablieren, dann ist die Schaffung eines einer europäischen Nation möglich. Eine rein auf ökonomischen Gesichtspunkten aufgebautes politisches System kann dies nicht leisten. Dies ist nur denkbar mit einer Sprache, die diesen Erfordernissen gewachsen war, mit der solche zivilisatorischen Errungenschaften organisiert und verwaltet werden können.

Unsere Vorfahren, die Germanen, hatten gespürt, dass Latein mehr war als ein Sprache, nämlich dass sie die römische Kultur (Kunst, Literatur, Bildung und Philosophie, wobei letztere größtenteils von den Griechen stammte, und Recht) und Zivilisation (Architektur, staatliche Organisationen, Infrastruktur, Handwerk, Landwirtschaft, Handel, Militär) repräsentierte.

Während die Germanen als nomadisierende Bauern in einfachen Hütten zusammen mit ihrem Vieh lebten, kannten die Römer Städte mit Straßen und Steinhäuser mit Bädern und große Theater. Unsere Vorfahren kannten nur einen kargen Ackerbau und verbrachten ihre Zeit mit Kämpfen, entweder in Form von Kriegen gegeneinander oder gegen das zivilisierte Rom. Ich kann deshalb nicht nachvollziehen, wie manche einen Rekurs auf die Germanen nehmen und eine unentwickelte kulturelle Stufe zum Ideal erheben.

Wie viele lateinische Fremdwörter sind in die deutsche Sprache eingedrungen, ohne die wir heute nicht mehr auskommen. Es wurde immer wieder in der Geschichte versucht, sie zurückzudrängen und durch deutsche Neuschöpfungen zu ersetzen, doch größtenteils war dies nicht möglich. Ohne die vielen lateinischen Wörter in unserer Sprache wären wir immer noch auf dem Stand einer kriegerischen Stammesgesellschaft.

Mit der notwendigen Übernahme lateinischer Begriffe in die deutsche Sprache ist jedoch eine gesellschaftliche Zweigleisigkeit entstanden. Das einfache Volk versteht und verwendet häufig nur wenige dieser lateinischen Fremdwörter. Im technisch-wirtschafltichen, politischen und wissenschaftlichen Bereich ist man jedoch auf diese Fremdwörter angewiesen. Nur ein geringer Teil von ihnen könnte durch echt deutsche Wörter mit germanischen Wurzeln ersetzt werden.

Durch die Euralinga würde die Teilung der Gesellschaft in zwei Bildungsklassen aufgehoben. Auch die Abgrenzung der Fachwissenschaften mit ihrem eigenen Vokabular würde ein Ende finden, denn jeder könnte verstehen, was die (heutigen) Fremdwörter bedeuten.

Das hätte zur Folge, dass die deutsche Sprache verschwinden würde und mit ihr ihre sprachlichen Denkmäler. Das muss man klar sehen und akzeptieren, wenn man etwas Neues, höher Entwickeltes schaffen möchte. Da stellt sich die Frage: Was wiegt schwerer, eine neue Kultur zu schaffen, an der alle Mitglieder des Volkes Anteil haben, als eine Kultur zu bewahren, die letztlich großen Teilen der Bevölkerung verschlossen ist, weil sie sie nicht versteht, also eine Klassengesellschaft zu zementieren?

Was spricht denn dagegen, wertvolle deutsche Literaturdenkmäler in die neue europäische Sprache zu übertragen?

Wie die Geschichte zeigt, kann die bestehende deutsche Kultur wieder auf den Stand der Barbarei zurückfallen. Ich denke dabei an die kurze Zeit in der deutschen Geschichte, dem Dritten Reich (1933 - 1945), als das Deutsche bzw. Germanische völlig überbewertet wurde und der Geist der Vergangenheit in den Hütten aus Flechtwerk und Lehm beschworen wurde. Ein Teil der Bevölkerung Europas verwandelte sich wieder in Barbaren, die blindlings treu ihrem Anführer ins Verderben folgten.

Der Verrat des Germanen Arminius an seinem Feldherrn Varus in der Schlacht beim "Teutoburger Wald" (genauer bei Osnabrück) im Jahre 9 hatte die zivilisatorische Entwicklung Mitteleuropas um 1500 Jahre verhindert. Erst in der Neuzeit, als sich die gebildeten Menschen wieder auf die römische Antike zurückbesannen, erfolgte ein neuer kultureller Schub auf dem Gebiet der Kunst und Wissenschaft.

Ohne die römische Kultur wäre das heutige Europa oder Amerika nicht denkbar. Wie viele Gebäude nach antikem Muster gibt es hier! Die heutigen politischen Strukturen gab es auch schon in der Antike. Was wäre die heutige staatliche Verwaltung ohne das Vorbild des römischen Rechts?

Wenn wir schon so viel Römisches, aber auch Griechisches, aufgenommen haben, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, auch eine reformierte Sprache der Römer und ihrer romanischen Nachfolger zu übernehmen.

Nicht zufälligerweise entstand auf deutschem Boden der Begriff vom "Heiligen Römischen Reich deutscher Nation". Man wollte damals wieder an die römische Tradition anknüpfen. Diese Staatsbezeichnung wurde vom deutschen Kaiser Otto den Großen 962 geprägt. Die Deutschen hatten sich also als kulturelle Nachfahren der alten Römer gefühlt.

Ich sehe keine Hindernisse, sich wieder an die alten Bestrebungen zu erinnern und den Grundstein zu einer modernen, europäischen Nation zu setzen.

Unter diesem Hintergrund habe ich die alte lateinische Sprache reformiert und aus dem historisch gewachsenen Grammatikknäuel ein wohl geordnetes und logisch abgesichertes Gebilde geschaffen, das dem Geist dieser alten Kultursprache entspricht.

 

Pidgin-Europäisch

Wie die Menschen begonnen haben, sich mit Wörtern zu verständigen, ist unbekannt. Auch wann dieser Prozess begonnen hat, lässt sich anhand der menschlichen Fossilien nicht erschließen. Sicher ist, schon der Homo erectus (der "aufgerichtete Mensch") eine Sprache hatte, doch welche Laute er gebrauchte oder welche Grammatik er dazu benutzte, ist unbekannt.

Die Linguisten konnten durch Sprachvergleiche der europäischen Sprachen nachweisen, dass es eine gemeinsame Sprache gab, die indogermanisch, indo-europäisch oder im anglophonen Sprachraum aryan ("arisch") genannt wird. Sogar im fernen Indien werden Sprachen, das Sanskrit und seine moderne Form, das Hindi, gesprochen, die mit den europäischen Sprachen, den Sprachen der Nachkommen der Germanen, Kelten, Romanen und Slawen verwandt sind. Die indoeuropäische Ursprache war keineswegs primitiv, wie man meinen könnte, im Gegenteil, sie war sehr kompliziert und hatte ein reich bestücktes Inventar an grammatischen Formen, wie man sie aus den alten Sprachen Lateinisch und Griechisch kennt.

Erst das Englische und Persische haben sich der vielen Formen entledigt und sind zu einem einfacherem Grammatikbau angelangt, wie jeder, der Englisch spricht, bestätigen kann. Es geht auch ohne kompliziert zu gebrauchende Endungen. Die Verständigung wird durch ein Wirrwarr an grammatischen Ausnahmen nicht verbessert.

Die modernen Spracherfinder haben sich deshalb an das Englische angelehnt und ahmen seine Grammatik bis zum Extremum einer Pidginsprache nach, deren Grammatik äußerst primitiv ist und die einen mangelhaften Wortschatz hat. So wird z. B. der Kasus nicht mehr unterschieden. "ich", "mir", "mich" sind gleich und müssen über die Stellung im Satz erraten werden. Der Hörer hat dann die undankbare Aufgabe, aufgrund von Wahrscheinlichkeiten herauszufinden, was der Sprecher meint. Bei simplen Sachverhalten klappt die Verständigung, wenn man auch noch die Hände und Füße mit einbezieht.

Ein Beispiel ist die LFN (Lingua Franca Nova) von George Boeree.

Das Pidginprinzip übertragen solche Spracherfinder und Sprachplaner wie Charles Kay Ogden auf den Wortschatz und reduzieren ihn bis zur Schmerzgrenze. Das Basic-English ist ein Beispiel einer verfehlten Sprachplanung. Offensichtlich sollte man auch sein Gehirn ausschalten, um Englisch zu sprechen.

Primitive Grammatik plus primitiver Mini-Wortschatz - ein Ideal für Europa?

Dass ein Spracherfinder grundsätzlich frei ist, eine beliebige Sprache zu erfinden, steht außer Zweifel, ob sie dann von mehr als einem Sprecher akzeptiert wird, steht auf einem anderen Blatt. Plansprachen mit komplizierteren Formen als die sie die heutigen natürlichen Sprachen enthalten, bleibt eine private Angelegenheit des Spracherfinders, allerdings mit der Konsequenz des Misserfolgs.

Das Volapük, das allerorts im Internet herumgeistert, war ein solcher Missgriff. Seine Grammatik wirkte sehr fremdartig und stellte große akrobatische Leistungen an die Zunge und das Gehirn, was im Zirkus nach jahrelangem Training der Akrobaten klappt, doch die Zuschauer in der Manege würden eher die Eintrittskarten zurückgeben und ihr Geld zurückverlangen. Schon der Name des Volapüks wirkt nicht gerade einladend. "Vol" leitete der Erfinder dieses Monstrums vom englischen Wort "world" (Welt) ab. "Pük" geht auf das englische Wort "speak" (sprechen) zurück. Selbst Engländer würden die Bedeutung dieses Sprachnamens nicht erkennen.