Kalifat

Je länger das Kalifat ("IS-Staat") von Syrien und Irak besteht, um so mehr häufen sich die Schreckensmeldungen. Nicht nur werden Menschen anderer Religionen als dem sunnitischen Islam vertrieben oder getötet, nunmehr wird die altorientalische Kultur systematisch vernichtet. Die Geschichte der orientalischen Völker wird auf dem Gebiet des Kalifats mit Sprengstoff und Vorschlaghämmern zerstört. Sollte das Kalifat weiter an Boden gewinnen und expandieren, würden die Kalifatsanhänger ebenfalls die europäische Kultur ohne Hemmungen auslöschen. Davon wäre zuerst die Türkei betroffen, dann der Balkan und schließlich die anderen europäischen Länder. Wer aber seine Geschichte auslöscht, der verliert den Boden unter den Füßen und wird auch eines Tages eliminiert. Der fundamentalistische Islam schadet dem liberalen Islam enorm. So sehr sich die friedlichen Muslime auch um Integration bemühen, ihr Bemühen wird vergeblich sein. Zu tief sitzt das Misstrauen, dass die Fundamentalisten durch ihre Entschlossenheit und Skrupellosigkeit doch die Oberhand gewinnen. Das lässt nur den Schluss zu: Der Islam wird das Christentum in Europa nicht ablösen. Eher hätte der Buddhismus eine Chance.

 

Das Kalifat von Syrien und Irak ("IS-Staat") entwickelt sich zum Albtraum. Jetzt drohen Vertreter dieses Staates, bedeutende Sehenswürdigkeiten in Europa zu zerstören. Dabei würde es nicht bleiben, auch in der benachbarten Türkei würden diese Leute alles zerstören, was nicht zur sunnitisch-islamischen Tradition gehört. Davon wären die alten antiken Stätten, alle Kunstgegenstände aus dieser Zeit, ebenso aus der europäschen Zeit, auch der osmanischen Zeit mit den schönen Miniaturen, die dem rigorosen frühislamischen Bilderverbot widersprechen, betroffen. Die gesamte Geschichte der Türkei würden sie bis auf einen kleinen Ausschnitt der Geschichte auslöschen. Es wäre nicht mehr viel, was übrig bliebe. Eine Mono-Kultur bliebe bestehen, die nicht mehr türkisch, sondern arabisch wäre. Alle Errungenschaften seit Atatürk, auch die lateinische Schrift, würden mit Füßen getreten und mit Bulldozern platt gemacht. Wenn die türkische Elite heute nicht aufpasst und heimlich Sympathien für das Kalifat hat, wird sie dadurch morgen die moderne Türkei zerstören. Der Islam ist nur ein relativ kleiner Ausschnitt der türkischen Geschichte, das sollte eigentlich klar sein. Er hat sowieso nicht so recht zum türkischen Volkscharakter gepasst und ist nicht ohne Grund so plötzlich vor wenigen Generationen von der nachosmanischen Elite praktisch aufgegeben worden. Wer sich auf den Ur-Islam beruft und damit eine paradiesische Gesellschaft erhofft, der wird das Gegenteil davon schaffen, wie das Beispiel des heutigen Kalifats beweist. Das liegt nicht an der "falschen" islamischen Praxis, sondern gerade diese früh-islamische Praxis bringt großes Unglück und Leid hervor. Wer das nicht glaubt, sollte sich mit dem Ur-Islam in Medina beschäftigen und den vielen Kriegen zu dieser Zeit. Sie war so kriegerisch wie heute im Kalifat, keineswegs eine Friedenszeit.

Schrecken ohne Ende, Terrorismus, begangen von Muslimen, präziser formuliert von Sunniten, jenen Gläubigen, die die Worte des arabischen Propheten Muhammad wörtlich nehmen und gegen die "Ungläubigen" kämpfen. Das Sunnitentum birgt in sich einen potenziellen Terror, der auch von Muhammad schon gegen die Mekkaner der damaligen Zeit praktiziert wurde und zwar mit Raubüberfällen gegen Karawanen. In einem nicht immer erfolgreichen Kleinkrieg besiegte er schließlich die Mekkaner und drückte ihnen seinen Glauben auf. Ob sie ihn aus freien Stücken so schnell übernommen haben wie die islamische Legende erzählt, sei dahin gestellt. Dieser militärische Sieg und die späteren erfolgreichen Kriege gegen das byzantinische Reich motivieren auch heute noch Sunniten, an die Sache Allahs zu glauben und auf ihn zu setzen. Dabei befinden sich schon auf einem absteigenden Ast der Weltgeschichte. Weder haben sie an den modernen revolutionären technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen in der Neuzeit mitgewirkt, noch haben sie eine fortschrittliche Gesellschaftsordnung wie die Demokratie hervorgebracht. In der Türkei musste Kemal Atatürk erst gegen die Rückschrittlichkeit der islamischen Traditionalisten ankämpfen und das feudale Kalifat abschaffen. Das heutige syrische Kalifat hat demgegenüber nichts zu bieten als pure Aggression und Mordlust. Seine Anhänger freuen sich über Terroraktionen und die vielen unschuldigen Mordopfer wie jetzt in Paris. Als Reaktion darauf hört man die übliche Rhetorik, man ließe sich nicht vom Terrorismus erpressen etc. Die Ursachen der Gewalt sind damit nicht beseitigt. Sie liegen in der falschen Politik in Syrien. Die Amerikaner und Westeuropäer wollen den syrischen Präsidenten Assad los werden und unterstützen "gemäßigte" sunnitische Rebellen, die nichts weiter tun als bei Kämpfen gegen den IS-Staat zu fliehen und eine halbe Milliarde Dollar teure Militärgeräte dem Feind zu überlassen. Die Kurden, die viel kampfbereiter und zuverlässiger sind, werden mit paar Militärberatern und Gewehren abgespeist, was militärisch nichts bringt. Luftangriffe werden aber den IS-Staat nicht beseitigen. Das sollten die Generäle und verantwortlichen Politiker doch mal einsehen. Auch die deutsche Bevölkerung ließ sich nicht von den Luftangriffen der Allierten davon abbringen, für Hitler und die Heimat weiter zu kämpfen. Erst der Einmarsch der Soldaten in West und Ost überzeugte sie von ihrer Niederlage.In Syrien ist das nicht anders. Nur Bodentruppen können das Kalifat stürzen. Wenn man sich nicht auf die arabischen Sunniten verlassen kann, stehen doch die Kurden bereit. Sie haben genügend Manpower und Kampfeswillen gegen die Fanatiker aus dem IS-Staat und ihre freiwilligen Helfer aus aller Welt. Auf den sunnitischen Präsidenten Erdogan kann man sich jedenfalls nicht verlassen. Er präferiert ja selber einen islamischen Staat und wird daher nicht gegen seine religiösen Prinzipien verstoßen. Ohne seine dubiose politisch-religiöse Haltung gegenüber dem IS-Feudalstaat wäre es wahrscheinlich nicht so weit gekommen. Ein freier kurdischer Staat mit der vollen Unterstützung der USA, Russlands und der EU wäre der Garant für eine Stabilität im Nahen Osten und mehr Sicherheit für die Bürger in Europa.

Die vergangenen schrecklichen islamisch-terroristischen Ereignisse in Frankreich und Deutschland werden massive Rückwirkungen auf das Ansehen der islamischen Religion haben. Diese Religion hat die Herzen von jungen Muslimen vergiftet. Voller Hass wollen sie möglichst viele Nicht-Muslime töten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Die immer gleichlautenden Entschuldigungen von amtlichen Vertretern dieser Religion des arabischen Kaufmanns Mohammed aus Mekka ändern nichts daran. Auch die theologischen Versuche des sympathischen Professors Mouhanad Khorchide an der Universität von Münster werden daran nichts ändern. "Mit dem Islam zu neuem Humanismus", wie der Untertitel seines Buches "Gott glaubt an den Menschen" klingt surreal. Realiter spiegelt der Qur'an die Ideen und die jeweilige Gemütslage seines allzu irdischen Schöpfers Mohammed wider. Er stachelt immer wieder eine bestimmte muslimische Klientel zu aggressiven Taten auf. Solange sie ihre Legitimation aus diesem Buch und den Taten ("Sunna") und Sprüchen ("Ahadith") des Mohammed aus Mekka beziehen, wird sich nicht ihre Einstellung ändern. Die Türken werden es in diesen Tagen noch persönlich spüren, wie ein islamisch motivierter Präsident ihre Republik in Stücke reißen wird. Der real existierende Islam wird sich aber selber zerlegen. Er hat seinen Höhepunkt überschritten. Eine De-Islamisierung wird die Folge sein.