Salve! Damit ihr euch leicht einarbeitet, setze ich in jeder Lektion einen kurzen Text voran. Dann erkläre ich die Grammatik, das Rückgrat des Lateinischen.Wiederholt die Vokabeln mit ihren grammatischen Hinweisen regelmäßig. Sie sind der Körper der lateinischen Sprache.
Eine Übersetzung in die Latina Nova folgt dem lateinischen Text.
1.1 Text
Lateinisch
Hodie Tullia et Iulius in forum properant. Ibi Marcus amicus expectat. Subito senator appropinquat, itaque populus clamat: „Ave, senator!“ Sed Tullia et Marcus interrogant: „Ubi est senator?“ Populus clamat: „Ibi est!“
Latina Nova
Hodíu Tulia y Julius approceni nel publa plazon. Pau lia ámicéro Marcus exspecte. Subitu la senátéro sé proce, ita causu la populo voce: "Salve, senátéro!" Sedu Tulia y Marcus interrogeni: "Pé esta la senátéro?" La populo clame: "Pau esta."
Die Sätze in der Latina Nova sind eine Übersetzung des lateinischen Textes.
Deutsch
Heute eilen Tullia und Julius auf den Forum. Dort wartet ihr Freund Markus. Plötzlich nähert sich der Senator, daher ruft das Volk: „Sei gegrüßt, Senator!“ Aber Tullia und
Markus fragen: „Wo ist der Senator?“ Das Volk ruft: „Dort ist er!“
1.2 Artikel
Im Lateinischen gibt es keinen Artikel.
1.3 Präsens
Der Infinitiv der lateinischen Verben endet auf -re. Bei manchen Verben auf -ri. Davor steht ein Vokal. Nach ihm wird die Konjugation benannt. In dieser Lektion stelle ich euch die a-Konjugation vor. Fangen wir mit der dritten Person im Singular an.
clamare - clame (laut rufen)
clamat |
- |
clame (er, sie ruft laut)
|
Die dritte Person ist eindeutig. Übersetzt lateinische Sätze von den Verben aus. Sie stehen meist am Satzende. Wenn ihr die dritte Person Plural im Satz entdeckt, sucht
das Subjekt. Es muss auch im Plural stehen. Möglich sind auch zwei Subjekte im Nominativ Singular.
Beispiel
Tullia et Marcus interrogant. (Tullia und Marcus fragen.)
1.4 Substantive
Die lateinischen Substantive haben Endungen. Ihr könnt daran ablesen, zu welcher Gruppe von Deklinationen sie gehören. In dieser Lektion stelle ich euch zwei häufige Deklinationen vor.
Das Genus der Substantive ist wichtig zu kennen. Es hat Einfluss auf die Deklination. Es gibt drei Genera:
o-Genus (maskulin)
a-Genus (feminin)
n-Genus (Neutrum)
In Klammern habe ich die veralteten Bezeichnungen geschrieben. Die lateinischen Genera hatten nichts mit dem natürlichen Geschlecht zu tun. Sie gehen auf eine uralte Einordnung der Begriffe in Kategorien zurück. Wie diese ursprünglich definiert
waren, kann man nur an Resten in der lateinischen Grammatik sehen.
Benutzt meine neuen Bezeichnungen. Der heutigen Gendersprache gebe ich in meinem Lehrbuch keinen Raum.
In dieser Lektion lernt ihr die Gruppe der starken Deklination und der konsonantischen Deklination kennen. Viele Substantive werden in eine dieser Gruppen eingeordnet. Sie haben jeweils ähnliche Endungen.
1) Gruppe der starken Deklination
Die Substantive dieser Deklination enden auf -us, -er, -a oder -um im Nominativ. Sie erhalten im Akkusativ (Singular) das Merkmal -um oder -am. Nur das n-Genus bleibt unverändert.
populus |
populum (o.) |
- |
populo (Volk) |
Ohne zusätzliche m-Endung im Akkusativ beim n-Genus: |
|
|
|
forum |
forum (n.) |
- |
forumo (Forum) |
Die Akkusativendung schreibe ich bei den Vokabeln dabei. Wenn ihr hier ein -um oder -am seht, handelt es sich um die starke Deklination.
2) Gruppe der konsonantischen Deklination
Die Substantive dieser Gruppe enden im Stamm auf einen Konsonanten. Den Stamm und das Genus gebe ich bei den Vokabeln an. Danach folgt die Endung des Akkusativs und zwar ein -em. Zu welchem Genus das Substantiv gehört, steht in Klammern dahinter.
senator, -em (o.) - senatéro (Senator)
Wenn ihr bei den Vokabeln das -em seht, handelt es sich um die konsonantische Deklination.
Erkenntnis:
Der Akkusativ im Singular hat durchgängig die gleiche Endung -m. Davor steht ein Vokal. Bei den Vokabeln gebe ich ihn an. Nicht davon betroffen sind die Wörter des n-Genus. Hier ist der Nominativ gleich dem Akkusativ. Das n-Genus zeigt deutliche Dekadenzentwicklungen in allen Deklinationgruppen. Der Akkusativ ist gleich dem Nominativ. Dadurch wird eine korrekte Zuordnung im Satz erschwert.
1.5 Gebrauch des Akkusativs
Der lateinische Akkusativ hat die gleiche Aufgabe wie im Deutschen. Er bezeichnet das direkte Objekt in einem Satz. Im Text wird zudem eine weitere Aufgabe des Akkusativs gezeigt: Die Angabe der Richtung.
Beispiel
Tullia et Iulius in forum properant. (Tullia und Julius eilen ins Forum.)
Hier ist die Richtung gemeint. Nach der Präposition in wird deshalb der Akkusativ gebraucht. In dem Beispiel wird die Akkusativendung -m aber nicht angehängt. Der Grund ist das n-Genus des Substantivs.
Richtig: forum |
(Nominativ = Akkusativ) |
Hier wird im Akkusativ das gleiche Wort wie im Nominativ benutzt. Beim o-Genus und a-Genus hingegen nehmt ihr die Akkusativendung -m.
1.6 Latina Nova
Die Latina Nova ist die Tochtersprache des klassischen Lateinischen. Sie hat eine vereinfachte Grammatik. Ihre Formen sind regelmäßig.
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Der Artikel lautet la (der, die, das) und un (ein). Das ist unabhängig vom Genus des Wortes im Deutschen.
Beispiele
la áméro (der Freund), un áméro (ein Freund)
Der Artikel wird bei einigen Präpositionen verschmolzen.
Beispiel
nel (im) < in + la
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Die Verben enden im Infinitiv auf -e. Es ist auch die Endung für die dritte Person Singular im Präsens.
Beispiele
approce (sich nähern), specáde (warten)
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Die Kopula „sein“ hat zwei Aspekte: Dauer und Kurzzeitigkeit.
em (ich bin dauerhaft)
estam (ich bin kurzzeitig, vorübergehend)
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Die Substantive enden im Nominativ auf -o. Sie haben kein Genus.
Beispiele
forumo (Forum), populo (Volk)
Die Nachsilbe -éro zeigen das männliche Geschlecht an.
Beispiele
áméro (Freund), senatéro (Senator)
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Der Akkusativ im Singular hat immer die Endung -n. Das gilt auch bei Namen.
Beispiele
áméron (den Freund), senatéron (den Senator)
Julíun (den Julius), Tulían (die Tullia)
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Die Latina Nova kann mit Kanji und Kana geschrieben werden.
1.7 Vokabeln