Der jetzige israelische Krieg gegen Gaza in Palästina hat seine Ursachen nicht in den persönlichen Befindlichkeiten der beteiligten Kriegsgegner. Er ist auch nicht der Wunsch der derzeitigen Schutzmacht des israelischen Staates, vielmehr hat er weit in die Geschichte reichende Ursachen. Davon sind zwei antike historische Ereignisse entscheidend. Zum ersten hatte sich der altägyptische Monotheismus des Pharaos Amenophis IV. in der religiösen Gedankenwelt der hebräischen Nomaden niedergeschlagen. Daraus resultierte das Sendungsbewusstsein der Hebräer und ihr Kampfeswille, einen neuen Staat außerhalb Ägyptens nach den Glaubensvorstellung des später verpönten Sonnenkults militärisch zu etablieren. Nachdem dies infolge der Schwächung des altägyptischen Staates geklappt hatte, wurde der jüdische Nationalismus über die jüdischen Priester in Mesopotamien in ihrer heiligen Schrift endgültig fixiert und zu einem göttlichen Gebot zementiert, das bis heute bei den Juden Gültigkeit hat. Die "babylonische Gefangenschaft" war das größte historische Ereignis der Judenheit, die in einer nationalen Religion mündete und bis heute tradiert wird. In der Torah ist die Quintessenz des jüdischen Nationalglaubens verankert, der zur Gründung des jüdischen Staates im besiedelten Palästina geführt hat. Im Judentum verbergen sich also zwei antike Ideologien, der Sonnenkult eines Pharaos und der Nationalismus eines Esra, einem jüdischen Priester im alten Mesopotamien. Diese Mischung hat sich in der Torah niedergeschlagen, die heute das Denken der Juden bestimmt. Wer kann denn gegen den Willen eines Gottes aufbegehren, der seinen Anhängern aufträgt, ein zuvor definiertes Land zu erobern und zu besiedeln? Wie andere Religionen zeigen, ist es nicht nötig, von einem Gott auserwählt zu werden, um gegen alle Vernunft an einer national-religiösen Ideologie festzuhalten, die ihre Anhänger zu Außenstehenden in anderen Staaten macht und sie in der Synagoge sowie in den Gebeten antreibt, eigentlich Bürger eines von einem Gott erkorenen Staates zu sein. Wer im Judentum nur eine Religion wie andere Religionen sieht, irrt sich. Es ist ein Gemisch aus Religion und Nationalismus, was nicht unbedingt zum Wohle der Menschen beiträgt. Ohne die Torah und ihren religiösen Nationalismus gäbe es gewiss keinen jüdischen Staat und keinen Krieg gegen die Palästinenser.