In der Vergangenheitsform muss man im Russischen das Geschlecht angeben. Das ist eine Zusatzinformation, die in westeuropäischen Sprachen fehlt. Eigentlich ist es klar, wer da gerade spricht, wenn man sich unterhält. Bei Dialogen hat diese Geschlechtsangabe beim Verb manchmal einen Sinn.
In der Vergangenheitsform muss man im Russischen das Geschlecht angeben. Das ist eine Zusatzinformation, die in westeuropäischen Sprachen fehlt. Eigentlich ist es klar, wer da gerade spricht, wenn man sich unterhält. Bei Dialogen hat diese Geschlechtsangabe beim Verb manchmal einen Sinn.
Das sind Beispiele für russische Wörter, die ihr gewiss kennt. Die Russen sind Europäer und gehören kulturell zu Europa inklusive des geographisch in Asien gelegenen Landesteils. Die Unterscheidung zwischen dem europäischen und asiatischen Teil ist schizophren. Überall wird dort primär russisch gesprochen, neben den lokalen Sprachen. Die Kultur prägt die Menschen doch mehr als ihre rassische Abstammung. Warum die Russen im Bewusstsein der Westeuropäer quasi als Nichteuropäer betrachtet werden, ist mir unverständlich. Wenn sie in die Europäische Union aufgenommen würden, wäre Europa wirklich stark.
In der Vergangenheitsform muss man im Russischen das Geschlecht angeben. Das ist eine Zusatzinformation, die in westeuropäischen Sprachen fehlt. Eigentlich ist es klar, wer da gerade spricht, wenn man sich unterhält. Bei Dialogen hat diese Geschlechtsangabe beim Verb manchmal einen Sinn.
Russisch ist in manchen Zusammenhängen präziser als Deutsch.
"Mein Russland du bist schön". Dieses melancholische Lied, gesungen 1971 von Ivan Rebroff, klingt noch in meinen Ohren. Ihr könnt es bei YouTube anhören. Deutsche und Russen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg eine gemeinsame Geschichte, die nach dem Sieg der Roten Armee 1945 begann, allerdings unter enormen Verlusten an Menschen. Unter Hitler wurden die Russen oder Slaven allgemein als Untermenschen diffamiert und entsprechend von den deutschen Soldaten behandelt - eine Schande. Dieser Virus der rassistischen Propaganda verschwand nicht unmittelbar nach der deutschen Niederlage, sondern blieb in den Köpfen der erwachsenen Bevölkerung haften. Er war in der Nachkriegszeit sehr gut von den Alliierten voran den Amerikanern, für ihre politischen Zwecke zu gebrauchen. Auch die deutschen Medien beteiligten sich eifrig daran. Eine akademische Ausbildung schützt also nicht vor Verblendung und Dummheit. Das hielt mich nicht davon ab, mich selbstständig mit der russischen Sprache zu beschäftigen. Ich übernehme doch nicht blindlings irrationale Meinungen und Ressentiments! Damals beklagten sich ehemalige Wehrmachtssoldaten über ihre russische Kriegsgefangenschaft. Über ihren Angriffskrieg und die Verwüstung und die Barbareien in Russland beschwerten sie sich aber nicht. Eine verquere Ansicht ohne Einsicht. Mittlerweile sind sie mit ihren Ansichten gestorben, aber die unterschwelligen antirussischen Vorbehalte sind immer noch da, auch in der jetzigen Regierungsspitze. Man hat ja die Freiheit, sich seinen Teil zu denken.
Die russische Sprache ist ziemlich schwer zu lernen. Sie hat so manches mit dem Sanskrit gemeinsam. Irgendwie müssen die Russen und alten Inder einen engeren Kontakt gehabt haben, viel enger als ihnen bewusst ist. Wer gerne seine Zunge verbiegen möchte, sollte Russisch lernen. Meine Kenntnisse bewegen sich eher auf dem Touristenniveau, aber mehr als ausreichend für linguistische Zwecke. Schon damals als Jugendlicher war ich überrascht von der sprachlichen Ausdruckmöglichkeit der russischen Sprache. Nicht von ungefähr zählt die russische Literatur zur Weltliteratur. Das Englische gebärdet sich im Vergleich dazu als unbeholfen und ausdrucksarm. Wer sich als Plansprachler nur mit dem Englischen auskennt, sitzt in einem dunklen Keller ohne Fenster.
Das Russische ist eine Quelle der Inspiration für meine Plansprache Urésa. Als Beispiel greife ich die Deminutivsuffixe heraus, die bestimmte Bewertungen vom Sprecher wiedergeben. Die russischen Entsprechungen habe ich dahinter geschrieben.
1) Neutrale Bewertung: -ishco (Stück)
domishco (Häuschen) - дом-ишко – Häuschen, дом-ик – Häuschen
2) Mit positiver Bedeutung (v.a. Zärtlichkeit): -enjo (zärtlich)
felinenjo (Kätzchen) - кис-онька – Kätzchen
3) Zur Minderung negativer Erscheinungen: min- (wenig, gering)
minmalgunío (kleine Schande) - стыдоб-ушка – [kleine] Schande
4) Mit ironische Nebenbedeutung: -onco (ironisch)
paidonco (ungebärdiges Kind) - пострел-ёнок – ungebärdiges Kind
5) Zum Ausdruck der Verachtung, Negation: -eico (verächtlich)
pelovesteico (Pelzmantelchen) - шуб-ейка – Pelzmantelchen
6) Zur Benennung der Erscheinungen, die Traurigkeit ausrufen: -etso (traurig)
survestetso (Mantelchen) - пальт-ецо – Mantelchen
Manche russische Suffixe habe ich direkt entlehnt. Sie werden dadurch in meiner Sprache fortgeführt und bleiben erhalten.
Das Russische ist eine wahre Schatzkammer an linguistischen Juwelen.
Ich könnte die Wörter meiner Plansprache auch mit kyrillischen Buchstaben schreiben. Das würde dann so aussehen:
domishco (Häuschen) > домишко
Parlem urésa. (Ich spreche Urésa.) > Парлем уреьса.
Welche Schrift benutzt würde, hängt von politischen Faktoren ab. Es bleibt spannend.