Algebraische Integralberechnungen

Wir können unser Wissen ums Integrieren nun anwenden, um Integrale zu lösen. Die Lösungsidee ist, rückzuschließen von der Differenzialrechnung auf die Integralrechnung. Bei den folgenden Beispielen stelle ich euch vor

 

[image] Aufgabe 1

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

 

[image] Lösung

 

Den Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung benutzen.

 

[image]

 

Erinnert euch: Die Funktion [image] steht hinter dem Integrationszeichen. Die Funktion [image] ist das, was ihr rausbekommen sollt. Ihr sollt also eine Funktion [image] finden, deren Ableitung [image] genau die Variable [image] hinter dem Integrationszeichen ergibt.

 

[image]

 

Oder anders ausgedrückt:

 

[image]

 

Die abgeleitete Stammfunktion [image] ist noch unbekannt. Wir müssen eine Funktion finden, deren Ableitung genau [image] ergibt, und dies ist sie:

[image]

 

Diese Funktion [image] passt zu unserer Aufgabe. Ihre Ableitung ergibt den Wert [image].

 

 

[image]

 

Also lautet die Lösung

 

[image]

 

Die Integrationsgrenzen [image] und [image] müssen berücksichtigt werden. Man setzt einfach die Zahlen [image] und [image] in das [image]der Stammfunktion [image] ein und errechnet die Differenz.

 

Eine gute Kenntnis der Differenzrechnung ist Voraussetzung für die Integralrechnung.

 

 

[image] Aufgabe 2

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

[image] Lösung

 

Ihr sollt eine Funktion [image] finden, deren Ableitung [image] genau die Variable [image] hinter dem Integrationszeichen ergibt.

 

[image]

 

Oder anders ausgedrückt

 

[image]

 

Wir raten geschickt. Die Ableitung von [image] ergibt schon mal [image].

 

[image]

Hier stört die Zahl [image], da wir ja nur das [image] haben wollen. Deshalb dividieren wir durch [image] und differenzieren.

 

[image]

 

Die Formel für die Ableitung, die hier angewandt wird, lautet: [image].

 

Die Funktion [image] passt zu unserer Aufgabe. Ihre Ableitung ergibt ja die Variable x.

 

Also lautet die Lösung

[image]

 

[image] ist die Stammfunktion

 

[image], [image] sind die eingesetzten Integrationsgrenzen

 

Die Integrationsgrenzen [image] und [image] müssen berücksichtigt werden. Man setzt einfach diese Zahlen in das [image]der Stammfunktion [image] ein und errechnet die Differenz.

 

 

[image] Aufgabe 3

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

[image] Lösung

 

Ihr sollt eine Funktion [image] finden, deren Ableitung [image] genau die Variable [image] hinter dem Integrationszeichen ergibt.

 

Wir raten geschickt. Die Ableitung von [image] ergibt schon mal [image].

 

[image]

Hier stört die Zahl [image], da wir ja nur das [image] haben wollen. Deshalb dividieren wir durch [image] und differenzieren.

 

[image]

 

Die differenzierte Stammfunktion [image] führt zur Variablen [image] hinter dem Integrationszeichen. Das ist schon mal der Anfang der Lösung. Nun die Integrationsgrenzen [image] und [image] berücksichtigen.

 

 

[image]

 

[image]

 

Gelöst!

 

[image] Aufgabe 4

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

[image] Lösung

 

Diese Aufgabe ist eine Kombination aus den oberen Aufgaben 1, 2 und 3 auf Seite 42 bis 43. Löst die Terme einzeln.

 

Ableitung der Stammfunktion [image] errechnen, um die Terme hinter dem Integrationszeichen zu erhalten.

 

[image]

 

Das Fragezeichen durch in Frage kommende Terme ersetzen führt zu

 

[image]

 

Das vorläufige Ergebnis ist

[image]

 

Bei dieser Schreibweise werden schon die einzelnen ermittelten Terme der Integration aufgelistet, aber die Integrationsgrenzen [image] und [image] sind noch nicht in die [image]-Variablen eingesetzt worden. Sie stehen hinter dem senkrechten Strich [image]. Dieser Strich bedeutet das Gleiche wie [image]. Er ist in der Integralrechnung üblich.

 

Nun setzt ihr die Integrationsgrenzen in das [image] der Summanden ein und errechnet die Differenz der beiden Stammfunktionen.

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

Differenz errechnen:

 

[image]

 

[image]

 

Als Regel für die Integration von zusammengesetzten Ausdrücken habt ihr sicherlich erkannt, dass man einzelne Termine getrennt integriert. Bei der Differenz ist ggf. auf den Vorzeichenwechsel zu achten: [image].

 

 

[image] Erkenntnisse

 

Aus den obigen Beispielen auf Seite 42 bis 43 lässt sich eine Regel für die Integration von einfachen Termen mit Exponenten herleiten.

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

Das waren die Beispiele. Beim ersten Beispiel habe ich ein [image] ergänzt, damit ihr die Regel besser seht. Ein [image]-Exponent ergibt bekanntlich immer [image]. Deutlich ist zu sehen, dass sich der Exponent bei der Variablen [image] hinter dem Integrationszeichen jeweils ums 1 erhöht und dann der erhöhte Exponent zusätzlich im Nenner erscheint. Das führt zu dieser Formel:

 

[image]

  Integrationsformel 1

 

Das kleine [image] ist ein beliebiger Exponent. Er kann auch [image] sein. Der Buchstabe [image] ist notwendig, wenn man keine Integrationsgrenzen angibt. Das ist die Abkürzung für Konstante.

 

[image] Aufgabe 5

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

Das ist diese Kurve:

 

[image]

 

[image] Lösung

 

Wir wissen, dass die Ableitung von [image] ist. Das Minuszeichen stört hier, weshalb wird die Ableitung von [image] bilden und schwupps ist das Minuszeichen beim Sinus verschwunden.

 

[image]

 

Oder anders ausgedrückt

 

[image]

 

Die Stammfunktion [image] anwenden.

 

[image]

 

Man muss wissen, was [image] ergibt, nämlich [image]. Der Cosinus ist beim Einheitskreis mit der [image]-Achse „verbandelt“. Der Wert [image] befindet sich links auf der [image]-Achse, also im negativen Bereich. Der Wert [image]befindet sich auf der [image]-Achse rechts im positiven Bereich. Bei der Berechnung der Differenz muss man auf die Vorzeichenwechsel achten.

 

[image]

 

[image]

 

 

[image] Aufgabe 6

 

Berechnet das Integral von [image] in den Grenzen [image] und [image]

 

[image]

 

Das ist diese abfallende Gerade:

 

[image]

 

[image] Lösung

 

Ihr wisst, dass die Ableitung von [image] ist. Man könnte auch die Formel benutzen:

 

 

[image]

 

 

[image]

 

Das ist der negative Flächeninhalt des Dreiecks unterhalb der [image]-Achse. Ihr hättet bei dieser einfachen Funktion auch die Dreiecksformel anwenden können [image] .