Bestimmung der Drehmassen

Gegeben sei ein [image]-Trägheitstensor:

 

[image]

 

Die Benennung der Indizes erfolgt nach bestimmten Regeln.

 

Die Diagonale hat immer gleiche Indizes [image], [image], [image].

 

Vorne im ersten Index (senkrecht) steht immer [image], [image], [image].

 

Der zweite Index (waagerecht) wird spaltenweise benannt nach der Reihenfolge [image], [image], [image].

 

[image]

 

 

Der Drehimpuls [image] ist definiert als das Produkt des Trägheitstenors [image] und der Drehgeschwindigkeit [image].

 

[image]

 

Beispiel

Ein Zylinder in einem kartesischen Koordinatensystem

Die Hauptträgheitsachsen fallen mit den Koordinatenachsen zusammen. Der Trägheitstensor ist dann diagonal.

 

[image]

In diesem Fall nimmt der Trägheitstensor eine sehr einfache Form an.

Die Rotationen [image] um die Koordinatenachsen bestehen aus der Summe der einzelnen Rotationen um die jeweiligen Achsen. Die Einheitsvektoren [image] verweisen auf die jeweilige Achse.

[image]

Komponenten:

[image]


Die Drehmassen
[image] werden in der Diagonalen des Trägheitstensor aufgelistet.

[image]

 

Beispiel

 

Wird der Zylinder in der [image]-Ebene um [image] gedreht, ist der Trägheitstensor nicht mehr diagonal.

[image]

Dann hilft eine geeignete Koordinatentransformation (Diagonalisierung), bei welcher der Trägheitstensor in einem anderen Koordinatensystem wieder Diagonalgestalt annimmt.

In diesem Fall muss das Koordinatensystem um [image] um die [image]-Achse gedreht werden. Dann werden die Koordinatenachsen dieses neuen Koordinatensystems sind wiederum die Hauptträgheitsachsen.

Der Drehimpuls [image] soll bei einer Rotation um eine Hauptträgheitsachse parallel dazu sein. Andere Rotationen wären nicht stabil, d.h. es würde eine Drehkraft [image] und damit eine Drehimpulsänderung [image] geben.

Der Drehimpuls [image] ist also proportional dem Trägheitstensor [image] und der Drehgeschwindigkeit [image]. Es soll kein Drehimpuls auftreten.

[image]

Für den Trägheitstensor wird eine neue Variable [image] benutzt.

[image]

Nach Umstellung der Terme und Ausklammern der Drehgeschwindigkeit:

[image]

Komponenten:

[image]

Diese Gleichung hat für den Fall eines [image]-Trägheitstensors drei Lösungspaare, nämlich [image] (Drehmassen) und [image] (Hauptträgheitsachsen).

Lösungsverfahren

[image]

Die Einheitsmatrix heißt [image]. [image] ist dann ein Polynom 3. Grades und somit
sind die Drehmassen die Nullstellen dieses Polynoms. Durch Bestimmung dieser Nullstellen werden also die Drehmassen gefunden.

Beispiel

[image]