Vektorfunktionen

Auch Vektoren können als Input einer Funktion benutzt werden.

Wenn man einen Vektor [image] und seinen Zuwachs [image] als Inputwert eingibt, sieht die Darstellung der Funktion mit Komponenten so aus:

[image]

[image]

In senkrechten Komponenten:

[image]

Bei Vektoren darf man die Inputsummanden trennen und den Funktionswert einzeln berechnen (gemäß dem Axiom der Linearität).

Muster:

[image]

Übertragen auf Vektoren:

[image]

(Auf den Malpunkt achten.)

In Komponenten:

[image] [image]

Nach dem Axiom der Linearität können die Funktionswerte getrennt addiert werden.

Beispiel

Trenne die Funktionswerte der ersten Komponente.

[image] [image]

Hier folgt [image] dem [image] in der Klammer. Trenne die beiden Variablen auf.

[image]

Nun steht [image] nur noch in der Klammer. Der Zuwachs [image] steht als [image]-Funktionswert [image] hinter der Klammer. Er drückt die Beziehung [image] aus.

Setze diesen Ausdruck ein.

[image]

 

Dieses Spiel kann man für alle Komponenten machen. Am Schluss stehen die [image]-Terme links in der Klammer und die Del-Funktionsterme rechts daneben.

[image] [image]

[image]

[image]

Die einzelnen Funktionen mit dem [image]-Input werden als Vektor so geschrieben:

[image]

Die Summe der Del-Funktionsterme hat eine Kurzschreibweise:

[image]

[image]

Oder noch kürzer:

[image]

Die Funktion lautet mit den Kurzschreibweisen:

[image]

In Komponenten:

[image]

Kurze Summenschreibweise:

[image]

Der Gradient einer Vektorfunktion lautet:

[image]

Der Gradient [image] gibt die Steigung jeder einzelnen Komponente ([image] des Vektors an.

Wird der Index [image] mit einer Zahl besetzt, so wird nur diese Komponente abgeleitet.

Beispiel

Bilde die Ableitung für die dritte Komponente.

[image]

Funktion:

[image]

Abgeleitete Funktion nach [image]:

[image]

(Die Ableitung von [image] ist [image].)

In Komponenten:

[image]

 

Beispiel

Berechne den Gradienten [image] der Funktion:

[image]

[image]

Gradient von [image] berechnen.

[image]

Vorgehensweise: Differenziere jeweils die Komponentenausdrücke mit [image], [image] und [image] nach der Dimension.

Komponentenausdruck mit [image]:

[image]

[image]

Die innere Ableitung von [image] ist eins. Die übrigen Komponenten mit [image] und [image] bleiben unverändert. Sie werden als Konstanten betrachtet.

Komponentenausdruck mit [image]:

[image]

[image]

Die Ableitung von [image] ist eins. Sie wird nicht geschrieben. Die übrigen Komponenten mit [image] und [image] bleiben unverändert. Sie werden als Konstanten betrachtet.

Komponentenausdruck mit [image]:

[image]

[image]

(Die Ableitung von [image] ist [image].)

Die übrigen Komponenten mit [image] und [image] bleiben unverändert. Sie werden als Konstanten betrachtet.

Beispiel

Betrachte die Funktion [image] an der Stelle [image].

[image]

[image]

Zur Lösung der Aufgabe brauchst du eine Funktionengleichung, die eine lineare Näherung darstellt.

[image]

[image]

 

Beginne mit dem Startwert. Dazu setze für jede Komponente der Funktion null ein.

[image]

[image]

[image]

Errechne jetzt den Gradienten an der Stelle [image]. Dazu setze für jede [image]-Komponente null ein.

[image]

Ausrechnen.

[image]

Setze die ermittelten Werte in die Funktion ein. Benutze die Komponentenschreibweise.

[image]

In Komponenten:

[image]

Addiere und berechne das Skalarprodukt [image].

[image] mit [image]

Das ist die Funktion nahe [image] null. Sie ist viel einfacher strukturiert als die Ausgangsfunktion.