Inchoativ エ始え -esce
Ingressiv, beginnend mit einer Handlung.
写エ始え scribesce (beginnen zu schreiben)
Progressiv 正え -ente
Verlauf einer Handlung, gerade.
行正え vadente (gerade gehen)
Resultativ 竣 pô-
Fertig mit etwas geworden sein.
竣工え pôlabore (fertig mit der Arbeit)
Neu 12.06.2024
Analytische Bildung
Tempus |
Inchoativ |
Progressiv |
Resultativ |
Präsens |
mu esca labore (ich beginne zu arbeiten) |
mu enta labore (ich arbeite gerade) |
mu fina labore (ich habe gerade aufgehört zu arbeiten) |
Präteritum |
mu esca laboreba (ich fing an zu arbeiten) |
mu enta laboreba (ich arbeitete gerade) |
mu fina laboreba (ich hörte auf zu arbeiten) |
Pluperfekt |
mu fu esca laboreba (ich hatte angefangen zu arbeiten) |
mu fu enta laboreba (ich hatte gerade gearbeitet) |
mu fu fina laboreba (ich hatte aufgehört zu arbeiten) |
Was lange währt, wird endlich gut. Und wenn man nicht selber auf gute Ideen kommt, dann kann man sich mal umschauen, wo es gute Ideen gibt. Auf den Märkten ist das ganz normal und heißt Konkurrenzanalyse. Bei meiner Plansprache kam die zündende Idee erst, nachdem ich auf einem falschen Dampfer war und dann nach einer inneren Eingebung eine schöner klingende Konstruktion für die Verbaspekte fand. Deshalb habe ich die alte Version aus meinem Wörterbuch entfernt und durch eine bessere Variante, die es auch in einer natürlichen Sprache gibt, ersetzt. Ohne Selbstkritik gibt es keinen persönlichen Fortschritt.
Im Russischen wird das Aspektsystem konsequent angewandt. Dem Deutschen ist es in dieser Hinsicht ziemlich egal. Bei den Adpekten geht es darum, wie Handlungen, Vorgänge oder Zustände betrachtet werden. Grob sind zwei Adpekte unterscheidbar, der progressive (momentane) und der durative Aspekt, der auf eine Dauer oder eine Gewohheit hinweist.
Warum das Ganze? Bei der Übersetzung altgriechischer Texte ist mir bewusst geworden, dass die Grammatik das Denken der Sprecher lenkt und dadurch eine bestimmte Weltsicht vorgibt. Das kann man sogar anhand empirischer Untersuchungen belegen. Die Grammatik schärft das Denken, was für die moderne technologische Gesellschaft wichtig ist.
In der Latina Nova habe ich ein Schema entwickelt, das vor allem den Spanischsprechern bekannt ist („estar“, „ser“). Schaut aber selbst.
Progressiver Aspekt
Präsens: esta (ist gerade)
Präteritum: eba (war gerade)
Futur: sera (wird sein)
Durativer Adpekt
Präsens: e (ist gewöhnlich)
Präteritum: áde (war gewöhnlich)
Futur: seráde (wird gewöhnlich sein)
Diese Kopula lassen sich einfach bei den Verben benutzen, indem man sie anhängt oder vor das Verb setzt. Einfacher geht’s nimmer.
Beispiele
Progressiv:
Il esta labore. (Er arbeitet gerade.)
Il esta vene á doma. (Er kommt gerade nach Hause.)
Il veneba á doma. (Er kam nach Hause.)
Durativ:
Il labore nel byro. (Er arbeitet im Büro. = Das ist sein Job.)
Il laboráde nel byro. (Er arbeitete die ganze Zeit im Büro.)
Auf dem Foto sind noch weitere Beispiele zu sehen. Ohne eine genügende Anzahl von Sätzen kann man nur schwer feststellen, ob bestimmte Konstruktionen für das Verständnis und vor allem für das Ohr eingängig sind. Durch allzu willkürliche Lautabfolgen im Satz kann man den Klangeindruck einer Sprache ganz schön verhunzen und aus einem schönen Popkonzert eine Heavy-Metal-Veranstaltung machen mit ohrenbetäubendem Lärm und Kopfwacklern, deren Gehirn eh durchgeschüttelt ist.