Persisch-Kurs

In den heutigen europäischen Sprachen kann man oft die ursprüngliche Begriffsbildung nicht mehr erkennen. Im Persischen ist mir aufgefallen, dass einige Präpositionen von Körperteilen abgeleitet werden. So bedeutet ruj = Gesicht, die entsprechende Präposition ruje = auf. In der Sprachentwicklung müssen also bestimmte Nomen neue Funktionen übernommen haben. Dieses Prinzip habe ich auch für meine Plansprache übernommen und allen Präpositionen systematisch ein passendes Körperteil zugeordnet. Dann kann noch das Körperteil verbalisiert werden, indem die Verbendung -e benutzt wird. Mit dieser Methode lassen sich neue einheitliche Wortfelder bilden, während im Deutschen Wörter aus verschiedenen Wortstämmen benutzt werden. Meine Sprache gewinnt dadurch eine überaus charmante Ursprünglichkeit zurück.

Nach sechs Stunden Altpersisch im heutigen Blockseminar bin ich geschafft. Wir haben die alte Keilschrift und einen Teil der Grammatik gelernt sowie mit dem Vedischen verglichen. Diese Schrift ist aber einfacher zu erkennen als die Devanagari-Schrift des Sanskrit. In den Inschriften hat sich König Darius als König der Könige bezeichnet. Der Doktorand Pascal Coenen ist sehr freundlich und didaktisch geschickt in der Darstellung der umfangreichen Grammatik. Das Online-Seminar fand zusammen mit Studenten der Universität Würzburg statt. Das Internet macht‘s möglich. Wer gerne sechs Stunden täglich Altpersisch lernen will, ist herzlich willkommen. Ich freue mich schon auf die nächsten Sitzungen.

Nach sechs Stunden Altpersisch im heutigen Blockseminar bin ich geschafft. Wir haben die alte Keilschrift und einen Teil der Grammatik gelernt sowie mit dem Vedischen verglichen. Diese Schrift ist aber einfacher zu erkennen als die Devanagari-Schrift des Sanskrit. In den Inschriften hat sich König Darius als König der Könige bezeichnet. Der Doktorand Pascal Coenen ist sehr freundlich und didaktisch geschickt in der Darstellung der umfangreichen Grammatik. Das Online-Seminar fand zusammen mit Studenten der Universität Würzburg statt. Das Internet macht‘s möglich. Wer gerne sechs Stunden täglich Altpersisch lernen will, ist herzlich willkommen. Ich freue mich schon auf die nächsten Sitzungen.

Das Tempo an einer Universität ist hoch. In zwei Stunden haben wir einen altpersischen Text von König Darius übersetzt und sind noch nicht fertig. Dieser König führte seine Legitimation zu herrschen auf den Gott Ahuramazda zurück. Das kommt dem späteren europäischen Gottesgnadentum gleich. Damit sicherten sich bestimmte adlige Familien ihre Herrschaft, was aber nicht unumstritten blieb. Jedenfalls gab es laut Text einen Aufstand, der so schön „das Volk wurde böse“ umschrieben wurde. Ein Vielvölkerreich ist auf Dauer instabil, was auch heute auf die EU zutrifft. Alles in der Geschichte wiederholt sich irgendwie. Ich bin gespannt, wie es im Text weitergeht mit Darius. Die nächste Sitzung steht bald an.

Das Seminar Altpersisch neigt sich seinem Ende zu. Wir haben die Grammatik erforscht und viel Text übersetzt. Der Seminarleiter Pascal Coenen ist versiert und beherrscht mehrere alte Sprachen aus dem Effeff. Er serviert nicht die Grammatik auf einem Silbertablett, sondern lässt sie uns deduktiv aus dem Indoeuropäischen und Altindischen entwickeln. Das schult das logische Denken in Sprachstrukturen, was sich natürlich auch auf meine Arbeit mit meiner Plansprache positiv auswirkt. In dem langen Text von Darius, dem Perserkönig, geht es um seinen fragwürdigen Ruhm im Umgang von rebellischen Völkern, die so gar nicht mit seiner Herrschaft einverstanden sind. Er berichtet, wie er sie umbrachte, was er später noch um barbarische Elemente erweiterte. Er schrieb, wie er ihnen die Nase, die Ohren und die Zunge abschnitt und dann noch pfählte. Er war also ein Kriegsverbrecher. Seine Kriegsverbrechen beging er nicht aus freien Stücken, sondern nach dem Willen des Ahuramazdas, des alten persischen Gottes, wie er selber schrieb. Dieses Verhalten zeigt, wie sozialschädlich Religion sein kann, egal ob der Gott namenlos ist, Jahwe, Jesus, Allah, Shiva und sonst wie heißt. Seine Anhänger fühlen sich von ihm unterstützt bei jeder Barbarei, was aber auch ohne Bezug auf einen Gott vorkommt. Die besten Gläubigen sind augenscheinlich nur diejenigen ohne politisches Amt oder religiöse Funktion. In ihrer Ohnmacht können keinen allzu großen Schaden anrichten. Ein Paradebeispiel sind die ersten Christen im römischen Reich, die Brüderlichkeit übten, aber nur solange sie nicht die politische Macht nach Kaiser Konstantin erlangten. Auch die Anhänger des Mohammed von Mekka sind nur solange friedlich und nett, wie sie sich an die Normen des jeweiligen andersgläubigen Staates halten müssen. Einmal an die Macht gelangt ändert sich alles. Die zutreffenden Staaten sind hinreichend bekannt. Eine säkulare Demokratie ist immer einem religiös motivierten Staat vorzuziehen. Das ist meine Lebenserfahrung, die sich immer wieder auch in den alten Texten widerspiegelt.