Tefillin

Die Tefillin sind bestimmte Lederkästchen mit Riemen, die der fromme Jude beim Beten anlegt. Dieses Ritual basiert auf der Torah, wo es heißt: "Binde sie zum Zeichen an deine Hand, sie seien zum Stirnschmuck zwischen deinen Augen." (Deut. 6:8)

Wie man sie anlegen soll, kann man der Gebrauchsanweisung bei 
Chabad.org entnehmen: "In Ihrem Tefillinbeutel befinden sich zwei schwarze Lederkästchen mit Lederriemen: eins für den Kopf, das andere für den Arm. Nehmen Sie zuerst das Kästchen für den Arm heraus - das ist ein glattes Kästchen im Gegensatz zu dem vierfächrigen anderen Kästchen."

Beim Beten sollen sich die Juden dann rhythmisch vor- und zurückbewegen, wie es heißt, mit alle ihren Knochen "G'tt" (ohne das o in der Mitte) anbeten.

Die Theologen und Religiösen übernehmen blindlings den Wortlaut von bestimmten Schriften und repetieren alles, was dort drinsteht. Sie begründen ihre Rituale mit diesen Texten, die durchaus plausibel klingen, jedenfalls für die jeweilige Klientel. Andere bleiben davon unbeeindruckt.

Was könnte die historische Gegebenheit für dieses Ritual wohl gewesen sein? Die Antwort dafür aus der Torah (Teil des alten Testaments) zu holen, würde nichts Erhellendes bringen. Die Schreiber und Gläubige sind allzu befangen davon. Zu welchem Resultat würden wohl unbefangene Historiker kommen?

Ich habe mir schon lange dazu Gedanken gemacht und bin zu der folgenden Schlussfolgerung gelangt: Die Tefillin sind Relikte aus der kriegerischen Vergangenheit der Juden. Sie gehörten zu einer Kriegsrüstung, bestehend aus einem Helm (dem "vierfächrigen Kästchen") und dem Schild (dem "glatten Kästchen"). Die Lederriemen stellen einen "geschrumpften" Waffenarm dar.

Wer in evolutionären Schritten historische Vorgänge analysiert, wird leicht auf diese Deutung kommen. Zu diesem Bild eines jüdischen Kriegers passen auch die rhythmischen Bewegungen in einem Kampfduell. Die Tefillin sind also als Reste einer antiken Kriegsrüstung zu deuten. Das "Gebet" mit ihnen deutet somit auf einen ritualisierten Kampf hin, was dem Betenden natürlich nicht bewusst ist.

Was die biblischen Schreiber daraus machten und als "Gotteswort" überhöhten, ist nichts weiter als ein kriegerisches Relikt aus der jüdischen Geschichte, das theologisch völlig umgedeutet wurde.