Algebraische Vielfachheit bei Eigenvektoren

[image] Definition

Ist ein Eigenwert λ von A eine k-fache Nullstelle von [image], so heißt k algebraische Vielfachheit von λ.

 

Die Menge aller Eigenvektoren von A bildet einen linearen Unterraum von [image] oder [image]. Dessen Dimension wird geometrische Vielfachheit von λ genannt.

 

[image] Beispiel

 

[image]

 

[image]

 

[image] ist Eigenwert der algebraischen Vielfachheit = 2.

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image] und [image] sind Lösungen, geometrische Vielfachheit = 2.

 

[image] Beispiel

 

[image]

 

[image]

 

[image] und [image] sind beides Eigenwerte der algebraischen Vielfachheit = 1.

 

Eigenvektor zu [image]

 

[image]

 

[image]

 

mit geometrische Vielfachheit = 1.

 

(Lösung des Gleichungssystems ergibt für [image] und ist unabhängig von [image], daher kann es beliebig gewählt werden.)

 

Eigenvektor zu [image]

 

[image]

 

[image]

 

mit geometrische Vielfachheit = 1.

 

[image] Beispiel

 

[image] mit algebraische Vielfachheit = 2

 

[image] ist eindimensionaler Unterraum, geometrische Vielfachheit = 1.

 

Der Fall symmetrischer Matrizen

 

A sei eine Matrix vom Typ [image] mit reellen Elementen [image]. A heißt symmetrisch, wenn [image]

 

[image] Beispiel

 

[image]

 

[image] Satz

Eine reelle symmetrische Matrix hat folgende Eigenschaften:

 

- Alle Eigenwerte von A sind reell

 

- Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten sind zueinander orthogonal

 

- Algebraische und geometrische Vielfachheit sind für jeden Eigenwert gleich

 

 

[image] Beweis i)

 

[image] ist reell, [image]. Sei x Eigenvektor und λ Eigenwert.

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

Division durch [image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image] Beweis ii)

 

Es seien x1, x2 Eigenvektoren zu den Eigenwerten [image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image],

 

da [image]

 

[image]

 

[image] x1 und x2 sind orthogonal

 

Folgerung 1)

 

Ist A reell und symmetrisch und sind alle n Eigenwerte voneinander verschieden, so bilden die n Eigenvektoren [image] eine orthogonale Basis des [image]. Ist λ ein k-facher Eigenwert (algebraische Vielfachheit ist k), so hat der zugehörige Eigenunterraum ebenfalls die Dimension k. Die entsprechende Basis kann man mit dem Schmidtschen Orthogonalisierungsverfahren orthogonalisieren.

 

Folgerung 2)

 

Ist A reell und symmetrisch, so kann man stets Eigenvektoren [image] finden, so dass [image] eine orthogonale Basis des [image] bilden.

 

[image] Beispiel

 

[image] reell und symmetrisch

 

Eigenwerte:

 

[image]

 

[image]


[image]

 

[image]

 

durch Polynomdivision:

 

[image] [image] [image]

 

→ sind voneinander verschieden

 

Eigenvektor von

 

[image]: [image]

 

[image]

 

[image]

 

Dritte Zeile ist linear abhängig von der ersten.

 

Aus erster Zeile folgt:

 

[image]

 

[image]

 

Eingesetzt in dritte Zeile:

 

[image]

 

[image]

 

[image] ist Eigenvektor

 

Eigenvektor von [image]

 

[image],

 

Eigenvektor von [image]

 

[image]

 

[image]

 

Wir normieren die Eigenvektoren (Normalvektor → Betrag = 1)

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

Wir fassen die normierten Eigenvektoren in einer Matrix C zusammen:

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

[image]