Fakultät

Die Fakultät ist eine Einrichtung in der Universität. In der Mathematik hingegen ist es eine Rechenvorschrift, bei der eine natürliche Zahl jeweils mit einer anderen, um 1 höheren natürlichen Zahl multipliziert wird. Das macht man sooft wie die Zahl vor dem Ausrufezeichen das angibt.

 

Beispiel

 

n = 5

 

[image]

 

Hier werden 5 Faktoren miteinander multipliziert mit der Besonderheit, dass sie jeweils um 1 größer sind als ihr Vorgänger.

 

Mit Hilfe des Produktzeichens kann man die Fakultät bequem angeben.

 

[image]

 

Die Fakultät beginnt mit dem Laufindex i = 1. Wenn ihr euch vorstellt, dass der Laufindex immer größer wird, dann wird auch das i hinter dem Produktzeichen jeweils größer. Das geht im Gleichschritt.

 

Ich zeige euch, was es mit dem Ausrufezeichen auf sich hat. Ihr wisst, dass das Produkt [image]abgekürzt [image]lautet. Man nimmt also den Faktor, der ganz am Schluss des Produkts steht und setzt dahinter ein Ausrufezeichen. Die anderen Faktoren verschwinden dadurch. Der Schlussfaktor ist hier [image]. Er erhält ein Ausrufezeichen. Wenn man dahinter wieder einen Faktor setzt, dann ist dieser Faktor der Schlussfaktor, der dann das Ausrufezeichen trägt.

 

[image]

 

Durch das Ausrufezeichen verschwinden alle vorderen Faktoren bis auf das n.

 

[image]

 

Man kann das Ausrufezeichen ohne Bedenken nach hinten verlegen, wenn man einen weiteren Faktor an das Produkt anhängt. Er muss nur unmittelbar folgen.

 

Beispiel

 

Errechnet die Fakultät des Produkts [image].

 

Lösung

 

Der vordere Faktor (n-1)! entspricht der fortlaufenden Multiplikation

 

[image]

 

Der Faktor (n-1) ist der Vorgängerfaktor von n, den wir als Faktor anhängen können.

 

[image]

 

Verkürzt dargestellt:

 

[image]

 

Das Ausrufezeichen ersetzt die vorderen Faktoren von 1 bis (n-1).

 

Fakultät von 0

Die Fakultät von 0 ist definitionsgemäß 0. Würde sie auch 0, dann könnte man mit dieser Rechenvorschrift nichts anfangen.

 

0! := 1

 

Eine solche Fakultät kann ruhig im Nenner stehen. Sie ist nichts weiter als die Zahl 1.

 

[image]

 

Nicht verwirren lassen, wenn irgendwo die 0! erscheint. Sie symbolisiert ja die Zahl 1.

 

Pascalsches Dreieck

 

[image]

 

 

Den Koeffizienten [image] findet man dabei in der ( n + 1)-ten Zeile, an der (k + 1)-ten Stelle (da es keine »nullte Zeile/Stelle« gibt)

 

[image]

 

Das gleiche Dreieck dargestellt in den [image]-Binomialsymbolen

 

Binomialkoeffizient (Definition)

Der Binomialkoeffizient ist definiert als:

 

(n ist eine natürliche Zahl, k ist eine ganze Zahl.)

 

Beispiel

 

[image]

 

Die Spitze des Pascalschen Dreiecks

 

Beispiel

 

[image]

 

k ist negativ.

 

Beispiel

 

[image]

 

k ist größer als n.

 

Beispiel

 

[image]

 

Jeder Binomialkoeffizient kann aufgefasst werden als Summe aus den beiden darüber befindlichen Binomialkoeffizienten.

 

Symmetrie der Binomialkoeffizienten

Ganzzahlige Binomialkoeffizienten sind symmetrisch, wenn alle n und k nichtnegativ sind.

 

[image]

 

 

Beispiel

 

Die Symmetrie des Binoms kann ich anhand des folgenden Beispiels demonstrieren. Dass es für alle ganzzahligen n und k gilt habe ich oben bewiesen.

 

[image]

 

5 über 3 ergibt also das Gleiche wie 5 über 2. Rechnen wir das mal aus.

 

[image]

 

[image]

 

Jetzt kommt die Differenz n – k, also 5 – 3 dran:

 

[image]

 

[image]

 

Wie zu erwarten war, ergibt sich das Gleiche.

 

Binomialkoeffizient – Erweiterung für reelle Zahlen

Der Binomialkoeffizient ist für reelle α und natürliche k definiert. Oben steht also eine reelle Zahl, darunter steht eine natürliche Zahl.

 

[image]

 

[image]

 

 

Binomischer Lehrsatz (Proposition)

Für alle reellen a, b und n in [image]gilt. Die Exponenten sind natürliche Zahlen.

 

[image]

 

 

 

[image]

 

 

Beispiel

 

Berechne den Binomialkoeffizient [image] .

Lösung

 

[image] bedeutet übersetzt in Fakultätsschreibweise

 

[image]

 

k=1 einsetzen ergibt

 

[image]

 

Die Fakultät n! kann man schreiben als (n-1)!n, also als Vorgängerfakultät (n-1)! mal dem Nachfolgerfaktor n.

 

[image]

 

Fakultät und Binomialkoeffizient

 

Wir schreiben für die Zahl n dessen Fakultät mit [image] Wir definieren

 

[image]

und

 

[image]

 

Der Binomialkoeffizient

 

[image]

 

lies [image]über [image], ist definiert für alle

 

[image]

 

1) Ergibt im gesamten Definitionsbereich natürliche Zahlen.

 

2) [image]

 

3) [image]

 

für [image]

 

4) [image]

 

5) [image]

 

6) [image] für [image]

 

7) [image]

 

Rechenregeln für Binomialkoeffizienten

 

[image]

 

[image]

 

[image]

 

Entwicklung des Pascalschen Dreiecks

 

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Binomialentwicklung

[image]

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[image]

 

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[image]

 

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