Esperanto, die führende Plansprache

Einen genügend großen Wortschatz zu kreieren, sollte mit möglichst geringem Zeitaufwand geschehen. Deshalb habe ich ein Programm geschrieben, das Esperanto-Texte analysiert, die einzelne Wörter separiert, die Morphologie bestimmt und die deutschen Begriffe dazu sucht. Dann ordne ich den Esperanto-Wörtern meine Wörter der Latina Nova zu, so dass dadurch ein Wörterbuch Latina Nova-Esperanto und umgekehrt entsteht.

Mit diesem Verfahren kann ich feststellen, welche wichtigen Wörter in meiner Sprache noch fehlen. Auch wenn die Esperantisten das nicht gerne höre, ihre Wortdefinitionen sind teilweise sehr krude, Bedeutungen passen nicht zusammen.

Diese Fehler werde ich vermeiden. Sollte mir da etwas durchrutschen, bin ich so frei und undogmatisch, den Fehler zu korrigieren. Wie schön, dass ich jetzt mehr Zeit habe, mich mit dieser Problematik auseinander zu setzen.

Meine Plansprache Latina Nova kann auch mit chinesischen Zeichen geschrieben werden. Im Unterschied zum Chinesischen habe ich auch die Möglichkeit, einzelne Buchstaben abzubilden. Das hat den Vorteil, dass nicht jedes Wort als Zeichen geschrieben werden muss.

Die Chinesen müssen richtig büffeln, um ihre Schrift zu erlernen. Sie haben kein Alphabet wie wir. Bei der Wortbildung ist mir bewusst geworden, dass es im Chinesischen nicht die Ordnungsstrukturen wie im Lateinischen gibt. Komposita werden „wildwest“ gebildet, was ein bemerkenswertes Licht auf die wissenschaftliche Geschichte in China wirft.

Es ist kein Zufall, dass die Sprecher der klassischen Sprachen Latein und Griechisch als Erste die Moderne begründet haben. Ohne diese Sprachen wären auch die Deutschen nicht in der Lage, die vielen wissenschaftlichen Ausdrücke zu bilden.

Das Germanische als Ausgangssprache des Deutschen ist keineswegs dazu geeignet. Man kann sich die Germanen als Eingeborene vorstellen, sehr kriegerisch, aber nicht sehr helle. Erst über den Import notwendiger Begriffe aus den beiden klassischen Sprachen und dem Romanischen konnten ihre Nachfahren Anschluss finden an die rasante Entwicklung der Moderne.

Auch die Chinesen waren gezwungen, ihre Sprache und Schrift entsprechend anzupassen. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Wer als Chinese studiert, muss sich mit dem Inhalt seines Studiums und mit den Tücken seiner Schrift abmühen.

In meiner Plansprache Latina Nova wäre der Umgang mit den Zeichen einfacher, weil ihre Zahl begrenzt ist und die Wortbildung wissenschaftlichen Standards entspricht. Ich habe getestet, wie komplexe wissenschaftliche Ausdrücke aussehen würden. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Außerdem kann man sie komplett mit lateinischen Buchstaben schreiben. Die Zeichen haben einen zusätzlichen ästhetischen Reiz. Sie sind einfach schön anzusehen.

Eine Plansprache sollte den gesamten modernen Wortschatz abbilden. Es reicht nicht aus, nur die Wörter der Umgangssprache aufzunehmen. Mit der Latina Nova kann ich dies leicht tun. Es gibt in meiner Sprache nicht diesen unseligen Unterschied wie im Deutschen zwischen den Alltagswörtern und den Fachwörtern bzw. Fremdwörtern. So wird es jedem leicht fallen, auch ohne Abitur und Studium viel von den Naturwissenschaften zu verstehen und zu erkennen, worum es überhaupt geht.

Das erspart natürlich nicht die weitergehende Beschäftigung mit der höheren Mathematik.

Das allgemeine Bildungsniveau würde über das heutige populärwissenschaftliche Niveau hinaus gesteigert. Mit dem leidigen Esperanto, Ido, Interlingua oder LFN würde das nicht möglich sein. In diesen allzu simplen Plansprachen wird die bürgerliche Klassengesellschaft eins zu eins dargestellt. Wer das nicht glaubt, kann ja mal die fachsprachlichen Wörter in diesen Sprachen analysieren und versuchen, sie zu verstehen. Sie wurden einfach abgeschrieben.

Ich würde gerne mal eine Feldforschung machen, ob Personen ohne eine entsprechende Ausbildung oder Studium sie ohne Weiteres verstehen. In einem Buch mit vielen Beispielen hatte ich anhand des Wortmaterials belegt, dass Esperanto eine „Katastrophe“ ist. Durchsetzen wird sich eine Plansprache, die auf politischer Ebene gebraucht wird und entscheidende Vorteile gegenüber einer natürlichen Sprache hat. Esperanto gehört nicht dazu, da können sich die Esperantisten noch so sehr abmühen.

Mein Wörterbuch wächst stetig. An dem abfotografierten Ausschnitt könnt ihr sehen, dass die Latina Nova sehr romanisch bzw. lateinisch ist. Jedes Kompositum besteht aus Wortelementen, die eine definierte Bedeutung haben und nur ein Mal vorkommen, d.h. es gibt keine Dubletten oder Tripletten wie im Deutschen. Beispiel: super-, hyper-, über-. Das habe ich von der mathematischen Logik gelernt mit ihren sehr abstrakten Symbolen.

Eindeutigkeit ist das oberste Gebot. Außerdem benutze ich eine selbst entwickelte primitive KI (künstliche Intelligenz) bei der Aufnahme neuer Wörter, die mir einiges an Zeit und Denkarbeit einspart. Das erhöht meine Produktivität und Effizienz.

Ich habe ja nicht den akademischen Apparat hinter mir wie die Esperantisten, die auf Doktoren und Professoren zurückgreifen können. Also nutze ich die moderne Informationstechnologie, um noch vor meinem Ableben damit fertig zu werden. Außerdem habe ich noch etwas anderes vor als nur ein „Worthamster“ zu sein. Es gibt wahrlich Schöneres im Leben.

Meine ersten zehntausend Wörter in der Latina Nova. Meine Wortsammlung wächst und wächst. Das ist war eine Menge Arbeit, man könnte es auch Tortur nennen. Nur mit eiserner Disziplin und langem Atem bin ich so gekommen. Wer meint, das macht Spaß, irrt. Es ist harte Arbeit und kostet viel Selbstüberwindung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, aber ich bin noch nicht am Ziel. Es sind noch zu wenige Wörter. Da heißt es, Ärmel aufkrempeln und weitermachen.

Stand: Dezember 2018

Wer kennt den Dampfschifffahrtskapitän? Ein Wortungetüm haben wir als Kinder damit gebildet: Dampfschifffahrtskapitänsmütze. Auf gut Latina Nova heißt das: Surcapo del chefo da vapora naveo. Haha. Wem eine kürzere Version einfällt, kann sich melden.

Was hält am meisten auf, wenn man eine Plansprache entwickelt? Etwa die Grammatik? Nein, es ist der Wortschatz mit seinen Unmengen an Wörtern. Er hat mir schon so viel Zeit gekostet und zum kreativen Nachdenken gezwungen. Es ist ziemlich einfach, einen vorgefertigten Wortschatz zu lernen, ihn aber selber zu entwickeln, ist eine andere Hausnummer.

Das Esperanto-Wörterbuch als Quelle der Inspiration habe ich beiseite gelegt. Es ist mir zu „deutsch“. Der Erfinder des Esperantos, Zamenhof, dachte in seiner Muttersprache Jiddisch, die auf dem Deutschen basiert. Wäre er Ohrenarzt gewesen, wäre ihm vielleicht die Kakophonie so vieler seiner gebildeten Wörter aufgefallen.

Meine Erkenntnis ist, Deutsch eignet sich nicht für eine klangvolle Plansprache. Ich orientiere mich deshalb am Italienischen und Spanischen, deren Klang und Wortbildung mir am besten von allen Sprachen, die ich kenne, gefallen.

Endlich habe ich einen brauchbaren Reisewortschatz fertig gestellt. Das war eine echte Tortur. Aber Dranbleiben führt zum Ziel.

Aus meiner deutschen Muttersprache herauszuspringen und in die mentale Struktur der südeuropäischen Sprachen einzutauchen war ein jahrzehntelanger Prozess. Er hat sich gelohnt. Wenn ich meine Sprache Latina Nova vor meinem geistigen Auge passieren lasse, spüre ich den Atem der südländischen Kultur. Wären die Deutschen doch so wie die Italiener oder Spanier!

Korrelativa

Dieser Begriff ist für Außenstehende unverständlich, für Linguisten aber ein Sammelbegriff für Adverbien und Pronomen, die in irgendeiner Beziehung zueinander stehen.

In Esperanto-Lehrbüchern werden sie als Tabellwörter bezeichnet. Der Erfinder des Esperantos, Lazarus Zamenhof, hatte sie zusammengestellt und zwar nach einem bestimmten Schema, das meist aus zweisilbigen Wörtern besteht. Sie sind jedoch vom Schriftbild her so ähnlich und klingen sehr künstlich, z. B. kial, kiel, kiom, kiam.

Ich kann die bis heute nicht behalten und will es auch nicht, so abstoßend finde ich sie. Der sprachliche Schematismus des Esperantos ist hier deutlich sichtbar. Dabei sind in den natürlichen Sprachen von Europa ebensolche Prinzipien zu finden. Das hatte Zamenhof gut erkannt. Seine Umsetzung hingegen ist ein Grauen.

Deshalb habe ich ein neues Schema entwickelt, das einerseits logischen Prinzipien folgt, andererseits klanglich mehr an natürliche Sprachen, speziell den romanischen Sprachen, angelehnt ist. Ich hoffe, es wird einmal den Zweck erfüllen, zu dem es gedacht ist, nämlich als ein schönes sprachliches Werkzeug zu dienen, das Freude macht, es zu gebrauchen.

Wenn man die Wahl hätte, was für eine Plansprache nähme man, eine Plansprache, die eher der analytischen Struktur des Englischen folgt oder eine Plansprache, die eher den analytisch-synthetischen Struktur der romanischen Sprachen entspricht?

Die Plansprache Esperanto ist ersterem Typ zuzuordnen, was ich in einer Dissertation nachgelesen habe.

Meine Plansprache Latina Nova hingegen ist mehr vom Lateinischen und seinen Tochtersprachen geprägt. Das ist kein Zufall, sondern Absicht. Das hat den großen Vorteil, dass sie für Romanen leicht zu erlernen ist, aber auch die übrigen europäischen Völker wegen der vielen internationalen Wörter ebenfalls einen leichteren Zugang finden als wenn der Wortschatz so fremd wie zum Beispiel das Finnische wäre.

Esperanto hat einen gemischteren Wortschatz mit den uncharmanten Nachteil, dass der Klang darunter leidet. Irgendwie klingt Esperanto „komisch“. Das ließe sich leicht anhand bestimmter Studien nachweisen. Das Thema will ich hier nicht vertiefen.

Jedenfalls habe ich darauf geachtet, dass meine Sprache Latina Nova innerhalb des romanischen Klangcharakters bleibt und nicht plötzlich unschöne slawische Suffixe oder Wortdeformationen originärer romanischer Wörter aufweist. Das mögen andere schön finden, ich aber nicht. Das angefügte Foto zeigt einen Ausschnitt aus der Konjugation der Kopula sein. Ich habe die personalen Bezüge an die jeweiligen Tempusbildner angehängt. Das geschieht außer beim Präsens durchgängig regelmäßig.

Gewisse Unregelmäßigkeiten habe ich bewusst gewählt, wenn es für den Klang und das Verständnis notwendig war. Das gleiche Prinzip wenden übrigens auch natürliche Sprachen an. Kennt man die Konjugationen der Kopula, kann man sie ohne Änderungen auf die Vollverben anwenden.

Wer Lateinisch kennt, wird so manche Suffixe wiederfinden, auch kein Zufall, sondern meine Intention. Zu irgendetwas muss doch das alte Latein, das ich auf dem Gymnasium mühsam lernen musste, doch nütze sein, haha.

Uff, nach viereinhalb Stunden brauche ich mal eine Pause. Ein Feiertag lässt sich gut nutzen, um sich seinem Hobby hinzugeben. Ich habe ein paar Seiten aus meiner Wortschatzsammlung von meinem Tablett in eine Exceltabelle übertragen.

Wie gut, dass es heute diese schönen elektronischen Hilfsmittel gibt. Vor vierzig Jahren, als ich mit der Plansprache Latina Nova anfing, gab es so etwas noch nicht. Ich gehe gerne mit der Zeit und nehme die tollen Erfindungen mit. Nicht stehen bleiben und die scheinbar guten alten Zeiten verherrlichen ist nicht mein Ding. Das können andere machen und auf Reisen gehen oder sich vom Fernseher berieseln lassen. Gähn.

Wer sich intensiv mit Sprachen beschäftigt, erfährt auch viel über die Mentalität der Sprecher. Wenn ich dann noch die fremdsprachlichen Posts auf Facebook entziffern kann, lerne ich immer mehr von der Welt kennen. Als Tourist würde man nur an der Oberfläche kratzen. Ohne ein sprachliches Eindringen in die fremde Kultur bleibt man nur Außenstehender.

In meiner Exceltabelle befinden sich schon 1200 Wörter, ein Bruchteil einer natürlichen Sprache, aber es geht immer weiter voran. Im nächsten Jahr habe dann mehr Zeit, um den Wortschatz signifikant zu erhöhen. Darauf freue ich mich jetzt schon.

(Stand: 03.10.2018)

So entsteht eine neue Plansprache. Man nehme ein Wörterbuch, suche Wörter heraus, identifiziere die Wortbildungssilben, transformiere sie in eine neue Struktur und schreibe sie auf. Scheinbar ganz einfach, allerdings beschäftige ich mich schon seit vier Jahrzehnten damit, entweder bin ich zu dumm oder es ist wirklich schwierig, sich von gegebenen Sprachstrukturen zu lösen und sie in eine neue Form zu bringen, die stimmig ist und irgendwie vertraut klingt.

Eine bequeme Methode, die viele Spracherfinder genutzt haben, ist, die Wörter einfach eins zu eins zu übernehmen und nur an der Schreibweise etwas zu ändern. Damit kriegt man schnell ein Wörterbuch zusammen, das man getrost Fremdwörterbuch nennen kann, wie es die auch für die deutsche Sprache bereits gibt. Das betrachte ich als Rückschritt und völlig überflüssig.

Mein Ziel ist es, dass die breite Masse eine Sprache benutzt, deren Wörter sie leicht versteht, ohne in einem Fremdwörterbuch nachblättern zu müssen. Der „kleine Mann“ soll nicht mehr von dem Bildungsvorsprung derjenigen ausgeschlossen sein, die das Glück hatten, einen höheren Bildungsweg einzuschlagen.

Die beiden Plansprachen Esperanto und Lingua Franca Nova (siehe links im Bild) gehören nicht zu den Sprachen, die meiner Vorstellung einer allgemeinen Volksbildung entsprechen. Ich hoffe, ich kann noch mein Lebenswerk beenden. Es dauert doch arg lang, passende Wörter zu bilden.

Heute habe an ein paar Seiten auf meinem Tablett (rechts im Bild) über vier Stunden gebraucht, was viel Blättern im Wörterbuch und einigen kreativen Denkaufwand erforderte. Jetzt brauche ich ein wenig Erholung. Immerhin hat sich heute mein eigener Wortschatz erweitert, ein angenehmer Nebeneffekt. Die Bedeutung der Wörter griechischen Ursprungs herauszufinden und zu transformieren ist recht anstrengend und mühsam. Bei den lateinischen Wörtern ist das viel einfacher. So, ich mache mal Schluss mit meinen Erläuterungen. Have a nice day.

Übersetzung Esperanto-Euralinga

So sieht das Excelsheet aus. Links steht der originale Text in Esperanto, daneben die Übersetzung in Euralinga und die sinojapanische Transkription. Ein sortiertes Vokabelverzeichnis mit der Lektionsnummer (links) wird ebenfalls automatisch erzeugt. So kann ich relativ schnell das Esperanto-Fundamento in meine Sprache Latina Nova übersetzen. Dazu brauche ich nur die neuen Vokabeln in das Wörterverzeichnis zu einzupflegen. Es ist in der Programmdatei enthalten.

(Stand: 25.02.2018)

Ich habe das großes Wörterbuch gekauft, um noch mehr über die Wortbildung des Esperanto zu erfahren. Es ist faszinierend, mit welchem Fleiß eine Plansprache ausgebaut wurde und welche schöpferischen Gedanken dahinter stecken.

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