Ich habe schon wieder etwas in meinen Ordnern gefunden, ein Hebräischkurs an der Volkshochschule aus dem Jahre 1991. diese Sprache wurde von Eliezer ben Jahuda erfunden und zwar aus dem Althebräischen. Sie ist etwas einfacher zu gebrauchen und wird heute im Staate Israel gesprochen. Sein Klang ist nicht mehr semitisch, eher so farblos wie deutsch. Die Juden haben die Aussprache ihrer alten Sprache radikal verändert.
Der Erfinder des Neuhebräischen hat bewiesen, dass eine geplante Sprache durchaus zu einer Staatssprache werden kann. Na, dann habe ich ja Chancen mit meiner Plansprache Latina Nova.
Ohne die Torah wäre es nicht mehr zu einer Neugründung des jüdischen Staates gekommen, der schon in der Antike von den Römern zerstört worden war und dann von den Nachkommen der Philister bis 1948 bewohnt wurde. Nach dem Untergang des ottomanischen Reiches übernahmen die Briten dieses Land und teilten es den Juden zu. Durch eine Reihe von verlorenen Kriegen erweiterten die Israelis ihren Staaten beträchtlich. Wenn es nach den biblischen Angaben ginge, wäre er noch viel größer.
Ohne das Christentum wäre dieses Land für die Europäer völlig uninteressant, auch seine Religion. Wie jeder weiß, wurde das römische Reich nach und nach christianisiert und auch die germanischen Eroberer übernahmen schließlich die Religion dieses sterbenden Reiches.
Das heute verblassende Christentum ist ein Ableger des Judentums mit einem göttlichen Messias als Teil einer trinitären Gottheit gedacht. Die Juden hingegen erwarten immer noch ihren Messias und denken sich ihre Gottheit als Unität, deren Namen verloren ging. Ihre Religion ist stark national verortet in ihrem Staat am östlichen Mittelmeer, auch wenn nur Teil der Juden dort wohnt. Der schreckliche Holocaust hat sie noch stärker zusammengeschweißt und an dieses Land religiös und ideologisch gebunden, das von einem Krieg erschüttert wird.
Ein Gebiet der alten Philister wurde in 2024 komplett zerstört und dem Erdboden gleich gemacht mit zehntausenden zivilen Toten, Frauen und Kindern. Dieser Krieg wird entscheidend sein für die weitere Geschichte des Staates mit seinen neun Millionen Einwohnern. Die ausländischen Schutzmächte mit ihrer Armada im Mittelmeer und im Roten Meer werden den Lauf der Geschichte nicht in ihrer gewünschten Weise lenken können. Sie sind ja selber durch einen anderen vermeidbar gewesenen Krieg finanziell und militärisch angeschlagen. Wer ist nun der Goliath und wer ist der David?
Ich habe weitere Bücher mit Themen des jüdisch-christlichen Abendlands aus meinen Regalen entfernt und zur Büchertauschbörse gebracht. Mögen sich andere daran erfreuen. Die größer werdenden Lücken in den Regalen sind wie eine Befreiung von einer Gesellschaft und Geschichte, in der ich nur hineingeboren wurde.
In dem sehr informativen Hebräischkurs habe ich die paläohebräische Schrift gelernt. Sie basiert auf echten Piktogrammen und zeigt klar, welche sprachlichen Ideen hinter den hebräischen Wörtern stecken. Die Denkweise der alten Hebräer unterschied sich deutlich von der altgriechischen oder europäischen Denkweise. In dem Udemykurs wird dies anhand von Beispielen erläutert.
Unter diesem Hintergrund sind alle modernen Übersetzungen des Alten Testaments tendenziös. Die christliche Interpretation dieser Texte kann als falsch betrachtet werden. Die Christen sind nur „Sektierer“, wenn auch sehr erfolgreiche Propagandisten einer „falschen“ Lehre. Schon ihr Jesus hatte die Torah nicht so verstanden wie es im ursprünglichen Wortlaut nachweisbar ist. Ein prominentes Beispiel ist seine Auffassung der Hölle, die in der Torah nicht als Feuerort dargestellt wird. Nicht nur Luther irrte, auch schon sein Meister Jesus befand sich auf dem „Holzweg“. Das ist meine Erkenntnis, die sich festigt, je mehr ich mich mit dem hebräischen Original beschäftige.
Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, Bibelhebräisch zu lernen (April 2019). Ich habe ja sonst nichts zu tun, haha. Diese Sprache ist so ganz anders als europäische Sprachen und hat über die Übersetzung der heiligen Texte der Juden Europa nachhaltig geprägt. Die Juden bilden nur ein kleines Volk in der Welt, aber wie sie es geschafft haben, andere Völker dermaßen zu prägen, muss auch mit dieser Sprache und den damit verbundenen Denkstrukturen zusammenhängen. Darüber werde ich im Laufe des Kurses noch nachdenken. Der Dozent Dr. Rölver gestaltet den Kurs sehr motivierend und humorig. Ich fühle mich dort wohl. Es ist es angenehm, dorthin zu gehen.
Ich habe gerade meinen Schein für den Sprachkurs Biblisches Hebräisch am Institut abgeholt.
Das Ergebnis meiner Hebräisch-Klausur ist da:
Lieber Herr Dieckmann,
Sie haben die Hebräisch-Klausur bestanden und dabei eine 1,3 erreicht. Herzlichen Glückwunsch !
Ab Dienstag, den 16.07.2019 können Sie den Hebräisch-Schein in unserem Geschäftszimmer in der W.-Backhaus-Str. 1a abholen.
Falls Sie Interesse haben, können Sie Ihre korrigierte Klausur gerne in einer meiner Sprechstunden (s. Homepage des Instituts) einsehen.
Ihnen eine gute vorlesungsfreie Zeit und herzliche Grüße
Olaf Rölver