Vergleich Cobol mit Visual-Basic mit Beispiel

In diesem Beitrag führe ich euch vor, wie fundamental Cobol sich von Visual Basic unterscheidet. Zuerst fällt auf, dass in Cobol bestimmte „DIVISION“ auftauchen, die gefüllt werden müssen. Zum Glück gibt schon die Open Cobol IDE, der Cobol-Compiler, diese Struktur bei jedem neuen Programmentwurf vor. Man braucht sie nur mit Leben füllen.

Die beiden Beispielsroutinen werden in Cobol durch den Befehl PERFORM aufgerufen. Was sie tun sollen, wird darunter angegeben (unter STOP RUN). Was zuerst beim Coding auffällt, ist die klare Struktur des Programms. Durch geschickte Einrückungen werden die verschiedenen Programmteile gut unterschieden. Man braucht sich nur an den roten Linien orientieren.

Das ist das Cobol-Programm. Nun folgt das VBA-Programm für Excel.

Das ist das Visual-Basic-Programm für Excel. Hier fällt auf, dass es keinen Vorspann mit den „DIVISION“ gibt. Man kann munter drauflos programmieren. Die beiden Routinen werden über ihren Namen ohne ein gesondertes Befehlswort aufgerufen. In eigenen SUB (= Subroutine) wird näher angegeben, was sie tun sollen.

Man kann nicht auf den ersten Blick erkennen, wo die SUB herstammen bzw. wie sie zusammenhängen. Beim Cobol-Programm ist dies klarer. Das Hauptprogramm wird ebenfalls mit SUB eingeleitet. Alles sieht so gleichförmig aus. Eine richtig gut durchdachte Strukturierung ist in Visual Basic nicht zu finden.

Der Befehl Formula ist verwirrend, da es sich nicht um eine Formel handelt. Hier soll etwas in ein Excel-Sheet geschrieben werden. Der Befehl DISPLAY in Cobol ist da schon klarer.

Das Argument des schnelleren Einstiegs und der „Freiheit“ in VBA hat bei größeren Programmen keine Relevanz mehr. Hier ist Übersichtlichkeit und Verständlichkeit gefragt. Obwohl ich in meiner beruflichen Laufbahn geeignete Strategien entwickelt und auch eine (rudimentäre) Cobol-Syntax in meine Programme aufgenommen hatte, waren die Programme im Laufe der Zeit immer weiter angewachsen und nicht mehr gut lesbar. Durch die schiere große Anzahl von Routinen wurde der Programmcode immer weiter aufgebläht. Im Unternehmen gibt es keinen Stillstand und die Wünsche der Chefs sind unendlich. Deshalb halte ich für größere Projekte ein vernünftiges Programmtool für notwendig. In der alten Programmiersprache Cobol sehe ich Zukunftspotenzial. Grace Hopper, ihre Schöpferin, hatte eine gute Vorarbeit geleistet.

Bei Cobol ist man als Programmierer an bestimmte vorgegebene Strukturen gebunden und muss sich erst damit vertraut machen. Doch die Arbeit lohnt sich.

Schaut euch mal die beiden Programmschnipsel an und urteilt selbst.

Mein neuestes Buch über die Programmiersprache VBA, Visual Basic for Applications in Excel. Es geht um die Strukturierung des Programmcodes und systematische Vorgehensweise bei der Vorbereitung und Ausformulierung eines Programms. Das Buch richtet sich an Anfänger mit einiger Programmiererfahrung, die sich verbessern wollen. In ihm habe ich meinen Erfahrungsschatz von über 20-jähriger professioneller Programmierung eingebracht. Es gibt auch ein eBook mit einer ausführlicheren Vorschaumöglichkeit.

(22.08.2018)

Link anklicken: VBA-Programmierung

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